Freie und reiche Unternehmer werden die Salzwirker zu Halle an der Saale als Erzbischof Ruprecht von Magdeburg die vier großen Solebrunnen (Gutjahr, Deutscher Born, Meteritz, Hackeborn) per Vertrag vom 30. Juli 1263 an die Stadt übereignet. Das Salz bringt viel Geld. Halle wächst zur Stadt heran. Dass Kothen und Siedehäuser lange Zeit Hütten aus Lehm, Holz und Stroh ist, erscheint angesichts dessen wie ein Anachronismus. Es lagen Welten zwischen Salzknechten und -wirkern (Halloren) und Salzjunkern (Pfännern).
Die im Thal zu Halle gefundenen Solequellen wurden schon im 8. Jahrhundert zu Brunnen ausgebaut, um die Sole rationeller nutzen zu können.
Auf der Halle gab es 5 Solebrunnen, davon 4 Hauptsolebrunnen
Die ersten urkundlichen Erwähnungen waren:
- für den Gutjahrbrunnen (1184)
- für den deutschen Born (erstmals erwähnt)
- für den Meteritzbrunnen (1184)
- für den Königsbrunnen (1704 – 1711)
Das Solevorkommen resultiert aus besonderen geologischen Gegebenheiten, die im engen Zusammenhang mit der halleschen Marktplatzverwerfung stehen. Die Steinsalzlagerstätten, aus denen die Sole stammt, befinden sich im Zechstein im Untergrund von Halle. Die Solebrunnen haben im Thal zu Halle eine Tiefe zwischen ca. 20 bis 40 m.
In den Solebrunnen arbeiteten die Bornknechte und die Soleträger. Diese erledigten die Verteilung der Sole zu den einzelnen Siedehütten. Der Ausbau der Solebrunnen wurde über Jahrhunderte hinweg durch die Mansfelder Bergknappen durchgeführt.
(Text: Bernd Bieler)
Nachbildung eines Brunnenhauses ohne Wände und verkleinert.
(Foto: Michael Waldow, MSW-Welten)