Salz

Eine kurze Betrachtung des Salzes

hal(l)            – keltisch Salz
Salami        – gesalzene Wurst
Salat            – gesalzenes Rohgemüse

In Mitteleuropa war das Bedürfnis genügend Salz zu haben, mit ausschlaggebend dafür, dass sich Dörfer und Städte bildeten. Wo Salz zu finden war, da blieben die Menschen wohnen. Sie merkten schnell, dass man Salz gegen viele lebensnotwendige Gebrauchsgüter eintauschen konnte. Dieses Salz wurde bis an die Ostsee geliefert – in Austausch gegen Bernstein und Heringe.

Die erste große Straße im heutigen Italien hieß übrigens „Via Salaria“ Salzstraße. Sie wurde von den Sabinern gebaut, die in der Nähe von Rom lebten und führte zum Meer, also zum Salz.

Salz war als Konservierungsmittel das einzige, mit dem man verhindern konnte, dass Fleisch verdarb. Gesalzener Hering war Fastenspeise des Mittelalters. Schlachtete ein Bauer ein Schwein, wurde der größte Teil des Fleisches eingepökelt. Es wäre sonst nach 2 – 3 Tagen verdorben gewesen. Ein Mitteleuropäer von durchschnittlicher Größe und Körpergewicht benötigt nur 5 g Salz pro Tag. In Europa wurde hauptsächlich Fisch getrocknet. Kabeljau, Schellfisch und Lengfisch.

Arten, die es zu jener Zeit noch massenhaft in den Meeren gab. Eine Art von Trockenfisch hat sich bis auf den heutigen Tag erhalten, der Stockfisch. Im Mittelalter stellte dieser Fisch – Kabeljau, der ausgenommen und dann zu Tausenden auf Stockgerüsten zum Trocknen aufgehängt wurde – eine wichtige Eiweißquelle dar. Er ist fast unbegrenzt haltbar.

Spiegel 5/2002

Salzhandel, nachgestellte Theaterszene beim Hansefest
(Foto: Sandy Wohlleben, MSW-Welten)

Doch über alles preis’ ich den gekörnten Schnee,
Die erst’ und letzte Würze jedes Wohlgeschmacks,
Das reine Salz, dem jede Tafel huldiget.

Johann Wolfgang von Goethe über das hallesche Salz