Der Ablass ist ein Sündenstraferlass. Im Mittelalter glaubte man, dass jede Verfehlung mit dem Fegefeuer nach dem Tod bestraft würde. Um sich davon zum Teil wenigstens oder ganz zu befreien, kam man auf die Idee, kraft der Kirche als Gottes Stellvertreter, sich von seinen Sünden loskaufen zu können. Die Idee […]Weiterlesen »
Das Halle-Lexikon
Während des Baus des Roten Turms wurde vom Rat eine Kommission eingesetzt, die die Einhaltung des Bauplans des „Neuen Turms“, wie er damals noch hieß, zu überwachen hatte. Dieses Gremium wurde die „Achtermänner“ genannt.
Der Ackerbürgerhof (Klausstraße 22) liegt am Eingang eines der wichtigsten mittelalterlichen Handelswege, der über die Hohe Brücke (die Mansfelder Straße) und dem Klaustor zum Marktplatz führte. An der Hausfront ist ein turmartiger Gebäudeteil zu erkennen, der als befestigter Wohnturm zum Ritterhof gehörte. Das Erdgeschoss dieses Hauses besitzt dicke Mauern und […]Weiterlesen »
Nach dem Weggang von Erzbischof Albrecht 1541 aus Halle und dem endgültigen Sieg der Reformation im Jahre 1561 wurde der Landesherr Administrator genannt. Der erste Administrator war der 24-jährige August von Sachsen-Weißenfels. 1642 zog er in Halle ein.
Ein Afterlehen war ein Lehen, das weiter gegeben wurde. In diesem Falle hatte der Erzbischof seinen Stellvertreter mit dem Amt des Burggrafen belehnt und der Burggraf belehnte den Schultheiß mit dem Amt des Richters.
Die Alexanderkirche war die Kirche des Klosters Neuwerk. Reste davon wurden 2020 auf dem Gelände des Botanischen Gartens entdeckt. Sie soll laut Ausgrabungen sehr groß gewesen sein. Die Kirche wurde 1124 geweiht und mit einer Reliquie des Heiligen Alexanders ausgestattet. Es gibt Vermutungen, dass die Alexanderkirche wie die Liebfrauenkirche in […]Weiterlesen »
Die alte Promenade trennte die Altstadt Halles von der Petersberger Vorstadt (Ringleben) und der Amtsstadt Neumarkt. Sie verlief vom Steintor zum ehemaligen Ulrichstor. Sie entstand aus dem Abriss des Ulrichstores 1832, des Steintores und der Stadtmauern. Damit wurde der ehemalige Stadtgraben völlig zerstört. Veranlasst wurde dies durch den Bürgermeister Mellin […]Weiterlesen »
Der rege Salzhandel beflügelte die Hallesche Stadtentwicklung. Wirtsleute profitierten von zahlreichen Salzgästen und Händlern. Gewerke zur Instandhaltung der Fuhrwerke und Reparatur von Zaumzeug entstanden. Die Futterbereitstellung für Zugtiere musste sichergestellt werden und die Futtererinnung bildete sich heraus. Diese Entwicklung war keineswegs auf Halle als Ausgangspunkt der mitteldeutschen Handelswege beschränkt, sondern etablierte […]Weiterlesen »
Der Alte Markt war der älteste Marktplatz der Stadt Halle. Er gehörte zum Kerngebiet ihrer Siedlungsgeschichte. Von ihm gehen die Schmeerstraße nach Süden, die Rannische Straße nach Norden und die Straße „An der Moritzkirche“ nach Westen ab. Der Alte Markt war nicht nur Einfall- und Ausfalltor der Salzstadt, sondern auch […]Weiterlesen »
1327 wurde die Heilig-Kreuz-Kapelle und in der Südwestecke ein dreigeschossiger Turm errichtet. Das waren faktisch die Fixpunkte des entstehenden Gebäudekomplexes. Vielleicht war das erste Gebäude, das mit dem ersteren Turm verschmolz, Sitz des Schultheißens. Im Untergeschoss gab es den Thenitz oder Temnitz (salwisch: Kerker), mit Folterkammer, Weinfässchen, einem beengten Gefängnisloch, […]Weiterlesen »
Das Älteste Rathaus, Vorgänger des Rathauses auf dem Marktplatz Nummer 36, befand sich bis zum großen Brand 1312 gegenüber der Michaeliskapelle. Nach mündlicher und chronikalischer Überlieferung soll es am Ausgang der Schmeerstraße gestanden haben, also an der Stelle des im März 1968 abgebrannten Meßmerschen Hauses, das mit seiner großen Frei-Treppe […]Weiterlesen »
Hier auf dem Gelände des Amtsgartens soll die Vorgängerburg (Volksburg) auf dem sogenannten Römerberg gewesen sein. Vermutlich fiel sie der Burgenzerstörungswelle nach dem Sachsensieg am Welfesholz 1215 zum Opfer. Der Amtsgarten wurde 1718 als Gartenanlage vom Oberamtmann J. Chr. Lohse gestaltet. Der eigentliche Schöpfer des Schlossparks ist J. Chr. Ochs. […]Weiterlesen »
1488 wurde der städtische Bauhof ins Leben gerufen, nach der die Straße benannt wurde. Hinter der Stadtmauer, zwischen Leipziger Straße und Rannischer Straße befand sich das Gelände. Dort war das Lager für städtische Baumaterialien und Zimmerer hatten ihre Arbeitsstätte dort. Die Galgen der Stadt entstanden in den Werkstätten. Wie Olearius […]Weiterlesen »
Der obere Teil der Straße „An der Marienkirche“ hieß früher „Am Fleischmarkt“ und erstreckte sich vom alten Schöffenhaus bis zur Marien-Bibliothek. Händel „An der Marienkirche“ vom „Fleischmarkte“ kommend (Collage: Michael Waldow, MSW-Welten)
Wenn man früher von der Breiten Straße in Richtung über die Wallstarße nach Westen blickte sah man das Kirchtor der Laurentiuskirche. Das gab der dahin führenden Straße den Namen. An der Ecke Breite Straße/Kirchtor, das von der Wallstraße durchkreutzt wird, steht die Villa Roß.
Die kleine Gasse war eine enge Schlippe, die parallel der Steinbockgasse in Richtung Norden vom Trödel verlief. Sie verschwand 1850.
Am Schulberg (heute Uniplatz) hieß bis 1893 „An der Universität“. Hier war das Barfüßerkloster aus dem 11. Jahrhundert lange Zeit vorhanden (1368: hinder den barveden). Stattliche Patriziergeschlechter hatten hier ihre Höfe, so die Familien Stacius und Schöne. 1616 entstand ein Feuer auf dem Schulberg, wobei die Schulkirche und ihr Turm […]Weiterlesen »
Anton Wilhelm Amo (1703-1753) gilt als erster und über sehr lange Zeit einziger afrodeutscher Akademiker. Er studierte in Halle und in Wittenberg, wo er 1734 auch promoviert wurde. Seine Hallenser Disputation widmete sich der Rechtsstellung Schwarzer Menschen in Europa (De iure Maurorum in Europa), die Wittenberger Dissertation dem Leib-Seele-Thema (De […]Weiterlesen »
Im Hais „An der Baderi“ 1 lebten Angehörige der Gerber. Die ehemalige Straße war an der Gerbersaale zu finden, die heute überbaut ist. Das Haus stieß mit der Rückfront an die Gerbersaale. Industrielle Methoden ließen das Gerberhandwerk eingehen. Die Straße ist heute verschwunden. Straße und altes Gerberhaus von Hermann Hildebrand […]Weiterlesen »
An der Kuttelpforte waren Gehöfte, die an dem schmalen Streifen zwischen Klausbrücke und Kuttelpforte lagen. Dort war eine Gaststätte „Zur Kanone“. Später hießen die Gehöfte „An der Hallmauer“.