Die Salzsiedepfannen in Halle waren im Gegensatz zur Lüneburgerpfanne (aus Blei) grundsätzlich aus Eisen und das Hauptwerkzeug der Salzsieder.Zum Anfang des Siedeprozesses wurde die Pfanne aufgehängt und mit ein paar Eimern Sole austariert. Dann wurde die Kluft zwischen Pfanne und Herd mit Steinen und (Kot von den Gassen) ausgefüllt, um ein Ausschlagen der Flammen zu verhindern. Zwei Öffnungen (Pitschke und Stern) gab es an der Vorder- und Hinterseite, die den Durchzug regelten. Als Feuerung benutzte man Stroh (Asche kam auf den Strohhof!!), später dann Holz und Holzkohle, ab dem 30-Jährigen Krieg Steinkohle. Das Holz brachten die Bauern und die Salzgäste mit.
Dann wurden 21 bis 25 zu je 12,5 l Eimer Sole eingegossen und mit einem Napf voll Rinderblut versetzt. Hinzu kamen 14 – 17 Eimer Sole., sodass aus 36 Eimern ein Werk (54 kg Salz) schlussendlich produziert wurde. (s. auch Siedevorgang) Durch Erhitzen mit Stroh-, später Holz- und Kohlefeuerung, bei über 80 Grad verdampfte das Wasser und die Salzkristallisation begann.
Nach zwei Siedetagen musste die Pfanne von den verkrusteten Rückständen gereinigt werden, um hohe Feuerungskosten zu vermeiden. Undichte Stellen wurden mit einem Gemisch aus Rinderblut, Asche und Roggenmehl verkleistert, größere Löcher mit Blech ausgeschlagen.
Eine Pfanne Deutsch (Sole vom Deutschen Brunnen) war 1469 8,5 Rheinische Gulden wert. Das sind nach heutigem Wert 1.187 € und hatte eine Kaufkraft im Mittelalter von 3.562 €.
Heutige Salzsiedepfanne zu Schauzwecken von der „Alten Salzstraße Halle – Prag e.V.“
(Foto: Michael Waldow, MSW-Welten)
Salzsiedepfanne mit Salzschmuck
(Foto: Michael Waldow)