Die Pfänner sind die Besitzer/Teilhaber oder Pächter der Pfannen, in denen das Salz in den Kothen gesotten wurde. Es gab ganze Pfänner, die allein ein Koth besaßen und Spänner, wenn zwei Pfänner (mehr ging nicht) sich einen Koth teilten. Die Pfänner besaßen die Sole, aber keine Siedehütten. Die Siedehütten besaßen die „Solebesitzer“, sie hatten keine Sole. Sie sorgten für die Ausstattung der Kothen und bezahlten in der Regel den Salzwirker, der an der Pfanne siedete. Der wiederum bezahlte das Hallvolk, das am Siedeprozess beteiligt war. Die Pfänner hatten mit dem Salzbetrieb an sich nicht viel zu tun. Ihnen wurde aber im Mittelalter das Salzregal verliehen. Die Pfänner leisteten ihren Eid angeblich „heimlich“ auf der Pfännerhöhe, da sie die Eidesablegung als ein Arcanum betrachteten (geheimes Ritual).
Die Pfänner brachten der Stadt Halle wirtschaftlichen Reichtum. Wer Pfänner werden wollte, musste 80 rheinische Gulden (nach heutigem Goldwert ca. 12000 Euro, Kaufwert im Mittelalter ca. 36.000 Euro) bezahlen, wovon 60 Gulden dem Rat der Stadt gehörten. Sie ertrotzten sich viele Freiheiten gegenüber dem Landesherrn, dem Erzbischof der ständig unter Geldmangel litt. Dadurch waren die Erzbischöfe gezwungen, Privilegien zu verkaufen, was wiederum auch die teilweise kriegerischen Zwistigkeiten zwischen Landesherrn und halleschen Bürgern führte. Berüchtigt und beinah endlos waren die Streitereien mit dem Erzbischof Günther im 15. Jahrhundert.
Die Pfänner waren ein eigenes Völkchen, das sich ungern in die Karten sehen ließen. Sie stellten Anfang des 12. Jahrhunderts in der Mehrzahl die Ratsmannen. Im 15. Jahrhundert kam es aber immer wieder zu Streitereien mit den Innungen, die den Pfännern Betrug in der Abrechnung des Salzes vorwarfen. 1478 führte das zu dem berüchtigten Verrat durch den Schuhmacherinnungsmeister Jacob Weißack.
Die Pfänner wurden durch den Erzbischof inhaftiert und ihnen wurden ein Teil des Vermögens abgenommen und zum Bau der Moritzburg verwendet. Viele mussten auch die Stadt verlassen.