Die Scharren oder Schernen (Verkaufslauben) waren zu ebener Erde. Es waren entweder einfache Bänke mit kleinen Tischchen, wo die Händler ihre Waren feilboten oder sie hatten auch kleine Verdecke. Sie waren über den gesamten Marktplatz dicht an dicht. Sie gehörten meist nicht den Verkäufern, sondern der Kirche, dem Erzbischof, dem Burggrafen u.a. Man musste einen Zins zahlen. Nach den Markttagen wurden sie wieder fortgeräumt.
So besaß das Kloster Kaltenberg eine Budenstelle im Kräm. Der Herr von Wettin, Claus Holzwirth und Busse Edler Herr von Schraplau hatten einen Zoll auf die Brotbänke.
Der Rat der Stadt kaufte nach und nach die Scharren und Krambuden auf und liess sie 1510 – 11 versetzen zum Beispiel in die Neun-Häuser-Straße. So entstand nach und nach der heutige weiträumige Marktplatz.