Sprengel

Die Altstadt von Halle war im späten Mittelalter in vier Sprengel (Pfarrbezirke) gegliedert. Der Nordosten der Altstadt gehörte zur Ulrichsgemeinde, der nordwestliche Stadtteil und das „Thal“ zu St. Gertruden. Die Mariengemeinde umfasste etwa den Südosten, die Moritzgemeinde den Südwesten der Altstadt. St. Georg war die Pfarrkirche der Vorstadt Glaucha, St. Laurentius die Pfarrkirche der Vorstadt Neumarkt.

1529 wurden die Pfarreien der Altstadt auf drei reduziert und nach Aufgabe der alten Ulrichskirche 1531 neu gegliedert. Die Pfarreien erhielten, vereinfacht dargestellt, nunmehr folgenden Zuschnitt: Der Norden der Altstadt bildete den Pfarrsprengel der neuen Marktkirche „Unser Lieben Frauen“, die aus der alten St. Marienkirche und der St. Gertrudenkirche hervorgegangen war. Im Südosten der Altstadt entstand die neue Ulrichspfarrei, der Südwesten blieb in St. Moritz eingepfarrt. Diese Pfarrgliederung bestand bis in das 20. Jahrhundert hinein. Die meisten der heute im Stadtgebiet von Halle liegenden mittelalterlichen Dorfkirchen waren ebenfalls bis in das 20. Jahrhundert hinein mit eigenen Pfarreien verbunden.