Die Kothe (auch Siedehütte) heißt das geringe Haus, auch Koth.
Im 11. Jahrhundert hießen sie noch „area“ oder „casa“. Ab 1263 heißen sie „salina“ und später „tugurium“. Der Name Koth kommt von Kate und Kossat (Kothsasse) und taucht zum ersten Mal 1272 urkundlich auf. Nach Schultze-Galléra nannten die Kelten ihre Pfannen auch Koth, was so viel wie „Abschnitt“ oder „Teil des Gemeindebesitzes“ bedeutet.
1317 kommt das Wort Kothstede vor und bedeutet „eine aus Lehm gebaute Hütte mit Strohdach ohne Rauchfang“.
1483 teilte man die Kothen in kleine, mittlere und große Kothen (nach Ausdehnung und Zahl der Trockenstätten) ein und gab den kleinen Kothen Namen nach Gegenständen, den mittleren Namen nach vierfüßigen Tieren und den großen Namen nach Vögeln.
Von 1518 bis 1674 stieg die Zahl der Kothen von 97 auf 116. Die Kothen oder Siedehütten waren aus Lehm und Holz gebaut, mit Schilf, Erde und Stroh abgedeckt, einstöckig, ohne Rauchfang. Im Inneren standder Herd, die Pfanne (bis zu sechs), ein Solefass und die typischen Spitzkörbe für das Salz. Die Kothen benötigten wöchentlich eine andere eiserne Salzsiedepfanne.Sie waren von Qualm und Rauch geschwärzt.
Die ursprüngliche Feuerung war das Stroh. Ab 1400 kam die Holzfeuerung dazu. Zuletzt wurde Kohle ab 1707 in den königlichen Kothen genutzt. 1790 wurden die ersten Kothe abgerissen, zugunsten von zwei neuen großen Siedehäusern.
Illustration: In einer Siedehütte mit dem Siedemeister (Salzwirker)
(Hinweis: Eine Leiter gab es nie in einer Kothe)
(Zeichnung von Beatrix Thieme)
Grundriss des Thales mit den Siedekothen 1746
Christoph von Dreyhaupt: Pagus Neletici Et Nudcizi […]. Theil 1, Bd. 2, Tab. AA
Einen animierten 3d-Film einer Salzsiedekothe gibt es hier…