Eselsmühle

Die Eselsmühle gab es schon vor dem Bau Halle – Neustadts. Sie ist einer der beiden Mühlen in Halle. Die Zweite befindet sich in Lettin.Erbaut wurde die Mühle 1886/87.  In der späteren „Eselsmühle“ konnten drei Tonnen Schrot und zweieinhalb Tonnen Mehl pro Woche gemahlen werden, beliefert wurden damit die Bäcker in Nietleben, Passendorf und Zscherben, aber auch in Halle. 1939 wurde der Mühlenbetrieb eingestellt, den eine elektrische Mühle in der heutigen Hemingwaystraße übernahm.  In der DDR war die Eselsmühle, die bis in den 70iger Jahren auf freiem Feld stand, ein beliebtes Ausflugsziel mit Gaststätte (ab 1969). Aus den Mühlsteinen wurden Schmuckelemente und Tischplatten. In der untersten Etage war eine Bierstube eingerichtet worden, in der ersten Etage eine Weinstube und unter dem Dach eine Bar, in der die Besucher auf Kettenschaukeln Platz nahmen. Attraktion war das Kinderreiten mit Esel. An Wochenenden kamen bis zu 5000 Menschen sagte die ehemalige Chefin Hannelore Demuth 1969. Von 1974–1979 war die Mühle faktisch von Strom uns Wasser durch den Bau des Wohnkomplexes abgeschlossen.

Selbst auf Postkarten war die Eselsmühle abgebildet, um die man früher tatsächlich mit Grautieren reiten konnte.

Eselsmühle 1970
(Foto: Günther Bauer, Repro)

(Quelle: Silvia Zöllner, MZ 2018)