Der Strohhof ist eine kleine Saaleinsel zwischen der Gerbersaale und der Schwemmsaale, deren spitzes Nordende die Spitze heißt. Früher lagen dort große Stroh- und Holzhaufen, daher der Name Strohhof. Stroh und Holz wurden zum Sieden der Sole in den vielen kleinen scheunenartigen Salzsiedehäusern (Siedekothen) in der Halle verwendet.
In frühester Zeit war der Strohhof (siehe Bild) eine wüste, sumpfige, tiefer gelegene Insel gegenüber dem Thal. Eine einfache Bohlenbrücke führte dorthin. 1323 kaufte die Stadt dieses Ödland für 150 Mark Stendaler Silber von Erzbischof Burchard. Den Namen verdankte die Insel, weil man die Asche, die beim Verfeuern des Strohs in den Siedekothen übrigblieb, dorthin karrte und somit die Insel in den Jahrhunderten bis zu 6 m aufschüttete. Der ganze Strohhof wurde mit Häusern bebaut, und auch die schönen, alten Gärten im südlichen Teil der Insel verschwanden. Die Hauptstraße ist die Herrenstraße zwischen der Moritzbrücke und der schwarzen Brücke. Seitdem die Gerbersaale überwölbt ist, macht der Strohhof nicht mehr den Eindruck einer Insel.
Blick auf den Strohhof
(Foto: Gottfried Riem)