Steintor

1450 erhielt das Steintor seine dreifache Gliederung. Die unteren Geschosse wurden um 1300 erbaut. Im 17. Jahrhundert wohnte im Steintorturm der Bettelvoigt. Das Steintor besaß noch nachfolgend zwei Pforten, die Küttel- und die Saalpforte.

Das letzte Dach, ein flaches Zeltdach, erhielt er um 1800. Die Räume über der Durchfahrt bewohnte der Nachtwächter Paul König mitsamt seinem Schwein. Ein zweigeschossiger Erker mit Schießscharten und Gußlöchern diente der Verteidigung. Die Enge der Durchfahrt, der baufällige Zustand und die fortlaufenden Reparaturkosten bewogen die Verschönerungskommission am 18. Juni 1828 beim Magistrat den Antrag auf Abbruch des Turmes zu stellen. Allerdings hatte der damalige Bürgermeister Mellin seine Hand mit im Spiel, da er für private Zwecke das freie Gelände vor dem Stadttor als „Gartenland“ kaufte.

Am 18.04.1832 war der Abbruch des Tores vollzogen. Ein zweigeschossiger Erker mit Schießscharten und Gußlöchern diente der Verteidigung.


Daneben gab es noch das äußere oder obere Steintor, das an der heutigen Magdeburger Straße lag.

Das äußere Steintor war ein einfaches Torhaus, was auf der Magdeburger Heerstraße endete. 1828 wurde es abgerissen. Es befand sich an der Mündung der ehemaligen Margarethenstraße. Daneben war das Armenhaus und gegenüber befand sich das kümmerliche Haus des Torschreibers oder Toreinnehmers.

1875 verschwand die Mahl- und Schlachtsteuer und das Tor hatte seine Funktion verloren.