1341 entstand auf dem heutigen Areal der Residenz das Cyriakshospital.
Das Hospital St. Antonii hieß 1241 noch curia leprosorium. Es gehörte der Stadt Halle und gehörte zur St. Moritz Kirche. Es wurde auf freiem Felde, weit weg von Halle und Neumarkts wegen der Ansteckung errichtet und mit einer Mauer umgeben. Er diente zur Aufnahme der Aussätzigen, die mit Lepra befallen waren.
1636, im 30-jährigen Krieg, wurde es mit der Kapelle von kursächsischen Reitern geplündert und angezündet. Daraufhin wurde das Hospital an das Cyriakihospital angegliedert, das fortan an St. Cyriaci et St. Antonii genannt wurde.
Text aus der Gründungsurkunde 1341:
„Das Haus soll sein eine Herberge aller armen Leute, die siech und krank sind, die sich nicht behelfen können, und auch all der armen Leute, die auf den Kirchhöfen oder in den Gassen liegen (Bettler). Wer sich von diesen nicht in das Hospital begibt, soll aus der Stadt gewiesen werden.“
Um 1420 besitzt das Hospital auch eine Badestube (stoven), wo den Armen Bäder gewährt wurden. 1529 erwarb Kardinal Albrecht durch allerlei Abtretungen den Grund und Boden und ließ das Hospital abreißen für seine Residenz. Das Hospital wird ins Johanniskloster verlegt.
Die Stiftung Hospital St. Cyriaci et Antonii war einst für alle jene gedacht, „die siech und krank sind und auch der armen Leute, die auf dem Kirchhof oder in der Gasse liegen.“ Das vermeldet die Gründungsurkunde von 1341, ausgefertigt vom Rat der Stadt.
Bereits 1363 vererbten die Halloren-Geschwister Thilo Lüdecke und Bertha Bornmeister dem Hospital die jährlichen Erträge aus der Versiedung von 8 Pfannen Sole aus dem Deutschen Brunnen, sowie zwei Siedekothe. Das Hospital wurde durch seine Lage auch als Haus bei St. Nikolaus Tore genannt. Um 1500 wird es das Neue Hospital genannt, gegenüber dem Alten Hospital in der Geiststraße. Beim Hospital wurde auch eine kleine Kapelle errichtet, die dem Heiligen Cyriakus geweiht war. Das Hospital wurde reich beschenkt. So vermachte das Rittergeschlecht der Baldewine 1368 dem Hospital seinen Hof.
Damals lag das Stift am Domplatz und musste 1525 aufgrund des Baus der „Neuen Residenz“ Kardinal Albrechts weichen. Es siedelte kurz am Moritzkirchhof und zog dann 1576 zur Glauchaer Straße, neben der Kirche St. Georg wahrscheinlich an Stelle des sogenannten Kruspeschen Hauses.
1826 wurden alle heute stehenden Gebäude gebaut. Wilhelm Jost, Stadtarchitekt, fügte bis 1914 das imposante Gebäude direkt an der Straße hinzu.
Der zweite Teil des Namens „et Antonii“ (Hospital St. Antonii) rührte von einem weiteren Hospital am Neumarkt, das durch sächsische Soldaten Anno 1636 (30-jähriger Krieg) vernichtet wurde.
St. Cyriaci et Antonii am heutigen Standort in Glaucha
(Foto: Michael Waldow, MSW-Welten)