Siedevorgang

Beim Siedevorgang gibt es zwei Schritte:

  1. Das Stören oder Anmachen, dabei wird die Konzentration der ungesättigten Sole durch lebhafte Verdunstung unter hoher Temperatur erhöht.
  2. Das „Soocken“ (Sieden), das allmähliche Verdampfen des Wassers.

Der Sole wird Rinderblut zugesetzt (die Farbe). Dadurch schäumt die Flüssigkeit nach 15 Minuten, in denen sich  Unreinheiten absetzen, die man abschöpft. Zeigt sich am Pfannenrand weißer Schaum, erfolgt das Soocken. Es bilden sich Kristalle, durch Hineinspritzen von Bier versucht man die Kristalle wachsen zu lassen. Sie sinken zu Boden und werden mittels durchlöcherter Schaufeln (Kämme) „herausgeschlagen“. Das Salz wird in zwei spitz zulaufende Weidenkörbe verbracht. Sie bestehen zu zwei Dritteln aus engmaschigem Weidengeflecht, der zunächst gefüllt wird (den Steiß versetzen, heißt der Vorgang). Dann folgt „halbe Körbe machen“, wobei der Rest an Salz aufgeschüttet wird, der festgeklopft wird. Es entstand eine Salzhaube. Man nennt das „Aufschlagen“.

Zwei Körbe wurden in vier Stunden hergestellt. Man nennt dies ein Werk Salz. Ein Korb wog 54 Pfund (ca. 24 kg), bezeichnete es als Stück. Somit war ein Werk = 2 Stück = 108 Pfund (ca. 49 kg) und wurde aus 56 Metze = 192 l Sole gewonnen.

Tätigkeiten der Salzarbeiter im Thal
(Dreyhaupt, Pagus Neletici et Nudzici)