Carl August Schwetschke (1756-1839) machte 1771 Lehre an der berühmten Waisenhausbuchhandlung in Halle. Eine dreijährige Ausbildung absolvierte er an deren Zweigstelle in Berlin, ehe er in Leipzig als Kommis in einer Buchhandlung und ab 1780 in Bern arbeitete. 1783 kehrte er nach Halle zurück, um die Geschäftsführung der Hemmerdeschen Verlagsbuchhandlung zu übernehmen. Hier wurde er 1788 durch die Besitzerin Johanna Hemmerde als Teilhaber aufgenommen und führteden Verlag zu großem wirtschaftlichen und verlegerischen Erfolgen, die durch seine,Söhne fortgesetzt wurden. Er gehörte zu den angesehensten deutschen Buchhändlern seiner Zeit und er-warb sich über die Grenzen Halles hinaus Verdienste durch die Reform des Verlags- und Autorenrechtes. Es gelang ihm besonders, das Unwesen des Nachdruckes zu bekämpfen. Am Ende seines Lebenswerkes konnte er auf 816 verlegte Werke zurückblicken, unter denen sich auch Arbeiten des Weltumseglers Forster, des Historikers Sprengel und des Philologen Bernhardy befanden. Für Halle wirkte er ab 1818 als ehrenamtlicher Stadtrat und zählte zu den Begründern der halleschen Sparkasse.