Marienkammer

Südlich der Stadt Halle existierten im Mittelalter verschiedene kleine Ansiedlungen, die in der Amtszeit des Landesherrn Erzbischof Albrecht IV. (1382–1403), zum Flecken Glaucha vereinigt wurden. Dazu gehörten das später Unterglaucha genannte Gebiet um die 1221 erstmals erwähnte Pfarrkirche St. Georgen, das südlich daran anschließende Oberglaucha sowie der östlich gelegene Steinweg und das Lerchenfeld. 1231 siedelte sich das Zisterzienserinnenkloster Marienkammer in der Nähe der Kirche an und erwarb den Hof des Ritters Volrad von Glouch.

Gemeinsam mit dem Gesundbrunnen am Böllberger Weg wurde es zu einem Anziehungspunkt für Kranke und Pilger von nah und fern. Der halleschen Bürgerschaft diente das Kloster zudem als Ausbildungs- und Versorgungseinrichtung für ihre Töchter sowie zur Sicherung ihres Seelenheils nach dem Tode.

(Quelle: Glaucha – Der Stadtteil mit dem besonderen Ruf : Kulturfalter Halle, Autor: Ralf Rodewald)
Glaucha von Süden, Ausschnitt aus einem Kupferstich, ca. 1820 (Abbildung: Stadtarchiv Halle)