Hier wurde in der Mitte des 15. Jahrhunderts am Karzerplan der Karzer- oder Musikantenturm als einer von 50 Wehrtürmen der Stadtbefestigung errichtet. Er erhielt seinen Namen nach den Stadtpfeifern, welche nach 1711 dort untergebracht waren. Zuvor wurde er von der 1694 gegründeten Universität als Karzer (lat. carcer – Umfriedung, Kerker) für disziplinlose Studenten genutzt, da ein bisher zu diesem Zweck genutzter Raum in der Waage nicht mehr ausreichte. Die Bestrafung im Turm war wegen Feuchtigkeit und Kälte sehr hart und wurde 1711 aufgegeben. Der Straßenname lautete ursprünglich „Katzenplan“, weil dort ein Geschütz („Katze“) der Stadtverteidigung aufgestellt war und ging begrifflich eine Verbindung mit dem Studentenkarzer ein.
Karzerplan – von der Poststraße aus
(Foto: Gottfried Riehm)