Das Spießruten- oder auch Gassenlaufen fand meist am Paradeplatz der Moritzburg oder der engen Kleinen Schloßberggasse statt. Seit 1803 wurde auch der Residenzhof genutzt. Die Spießruten waren von der Weidenhasel oder der Birke. Eine sechsmalige Wiederholung des Spießrutenlaufs, dessen Geschwindigkeit von einem Unteroffizier geregelt wurde, kam einem Todesurteil gleich. Die Gasse wurde von 100 bis 600 Soldaten gebildet. Die Kleine Schloßberggasse hieß 1824 noch Spitzrutengasse, eine Verballhornung der Spießrutengasse.
(Quelle: Hallische Dunkel- und Nachtleben, Siegmar Baron Schultze-Gallera, Verlag Rockstuhl)