Ritter

Dem Wortsinn nach ist der Ritter ein berittener Krieger. Als solcher überragt er das Heer der Fußtruppen schon allein physisch. Hinzu kommt sein sozialer Vorrang, der sich aus den für die Haltung und Ausrüstung eines kriegstauglichen Pferds notwendigen ökonomischen Ressourcen (Großgrundbesitz) ergibt. In der Verbindung von älterem Gefolgschaftswesen (Lehen), Ministerialität (Beamtenwesen) und höfischer Kultur (König Artus Dichtung, Minnesang) entstand aus dem Reiterkriegertum im hohen Mittelalter das Rittertum. Die Ritterwürde war zunächst personengebunden, jedoch etablierten sich die Ritter und ihre (noch) nicht zu Rittern geschlagenen Nachkommen (Edelknechte) im Laufe des späten Mittelalters als eigener Geburtsstand (niederer bzw. Ritteradel).

In Halle gab es bis zum 11. Jahrhundert einige Ritteranwesen, die vom Kaiser belehnt wurden, die bis heute in den Straßennamen wiederzufinden sind (Kleiner und Großer Berlin, Graseweg, Brunos Warte und andere). Im Laufe der wirtschaftlichen Entwicklung waren diese Höfe und das Land dazu in Halle nicht mehr zu halten. Sie wurden nach und nach an Kaufleute und andere Privatpersonen verkauft, die dann das Stadtbild weiter durch ihren Häuserbau prägten.

Kreuzritter des Deutschen Ordens, nachgestellt in der Ausstellung in der Saline
„Halle eine Hansestadt – 2011“
(Foto: Michael Waldow, MSW-Welten)