Großer Berlin

Der Große und der Kleine Berlin wurden mit der zweiten Befestigung nach 1120 in das Siedlungsgebiet Halles einbezogen. Die Bezeichnung ist ein Flurname slawischen Ursprungs und besagt so viel wie Wildgatter, Brühl oder umzäuntes Gebüsch, in dem vielleicht Pferde gehalten wurden. Das altslawische bruleni, tschechisch brlen, sorbisch barlén, berlén (mit Akzent auf der zweiten Silbe), bedeutete ursprünglich Wasserrechen, Floßrechen, Floßholzfang und erweiterte sich zu Schutzgatter oder Stangenzaun. Der Große Berlin war eine morastige, von einem Bach durchflossene Gegend, mit Gebüsch bewachsen. Ein von Osten herankommender Alluvialstreifen deutete auf einen kleinen Sickerbach hin, der sich vielleicht zu einem Teich erweiterte. Die häufige Nennung in den Schöffenbüchern an 1266 „uppe deme berline“ deutet auf einen dicht besiedelten Wohnplatz hin, nach dem sich eine Patrizierfamilie nannte. Eine Ritterfamilie gab sich nach dem Ort den Namen „von Berlin“ Nach einem verheerenden Brand 1683 wurden viele Häuser nicht wieder aufgebaut, wodurch die Platzanlage entstand. Eine andere Variante seit 1989 macht zum „Berlin“ andere Angaben. So soll der Name auch von den „Berlinen“ abgeleitet sein. So wurden vom Volk die Postkutschen genannt. Immerhin baute der Postmeister Madeweiß sein „Riesenhaus“ dort.