Pallium und Palliengeld

Das Pallium ist ein Amtswürdezeichen von Bischöfen und des Papstes. Es ist ein ringförmiges, etwa 5 bis 15 cm breites Band, eine Art Stola, und wird über dem Messgewand getragen. Üblicherweise sind in einem Pallium sechs schwarze Seidenkreuze eingestickt.

Für das Pallium ist eine an den Papst zu zahlender Abgabe (Palliengeld) bei der Wahl zum Erzbischof.  Das brachte so manchen Zeitgenossen in arge Bedrängnis. Am berühmtesten ist die Zahlung von 20000 Gulden des Kardinals Albrecht für sein Pallium. Für diese Summe musste er sich bei den Fuggern beleihen, was dazu führte, dass er den Ablasshandel durch Tetzel (auch der Papst profitierte davon, musste doch der Bau des Petersdoms finanziert werden) förderte. Er geriet also in die Frontlinie Luthers, der daraufhin die 95 Thesen entwarf.

Mit diesen Thesen war der Weg geebnet für die lutherische Lehre und den Evangelismus (Protestantismus heute), was letztlich zum Glaubenskrieg (30-Jähriger Krieg) führte. Damit hat der Papst selbst die evangelische Lehre indirekt, gewiss ungewollt in Gang gesetzt.