1550 erscheint die Verordnung des Rates zu Halle „wegen des ausgehängten Korbes an der Stadtmauer vor dem Moritzpförtlein zur Bestrafung der Feld- und Garten-Diebe“.
Die Spitzbuben wurden in den mit einem Schwengel verbundenen Korb gesetzt und in das hübsch kertaufschlammige Wasser des Korbteiches getaucht. An demselben Ort fand auch die Bäckertaufe* statt.
Übrigens ist der Korbteich im Jahre 1710 auf Befehl König Friedrichs I. in Preußen zugeschüttet worden, damit man einen besseren Zugang von der Stadt Halle nach Glaucha hätte. Gleichzeitig wurde die Moritzpforte abgerissen und statt ihrer ein neues Tor gebaut. In dieser Zeit wurde der Korb am Ufer des Saalearms Körbersaale errichtet und war durch die Körberpforte zugänglich. Die Körberpforte befand sich in der Stadtmauer etwa auf der Höhe des heutigen Göbelbrunnens, der den Hallmarkt ziert.
*Die Bäckertaufe galt den Bäckern, die minderwertiges Mehl zum Backen nahmen.