Die Dölauer Heide ist das größte Landschaftsschutzgebiet in der Umgebung Halles. Es hat heute eine Fläche von ca. 740 ha. Die älteste Bezeichnung für die Heidefand man in bischöflichen Lehnbüchern 1370. Dort wurde sie heyde, heydeland Seit genannt. Erst in den letzten Jahrhunderten bekam sie ihren Namen „Dölauer Heide“ durch das dort liegende Dorf. Im 19. Jahrhundert bekam die Heide einen immer höheren Stellenwert als Naherholungsgebiet. 1929 wurde die Dölauer Heide Eigentum der Stadt Halle. Ursprünglich war die Heide 4 mal so groß wie heute und reichte bis Salzmünde, Lettin, Wörmlitz und Trotha. Durch den Menschen wurde die Heide intensiv genutzt, durch Kriege (30jähriger Krieg z. Bspl.) erleitt sie wesentliche Schäden. Dazu kam noch die Eröffnung der Braunkohlegruben im 19. Jahrhundert, die der Heide Wasser entzogen.
Schon in der Bronzezeit war die Heide besiedelt. Zum Anfang der Zeitrechnung war die Heide naturbelassen und glich eher einem Urwald mit allerlei Getier, so den Urstier, Bär, Luchs, Eber, Wisent, Fuchs und Wolf, aber auch Seeadler und Steinadler. Um 600 war die Heide von Sorben besiedelt und es gab einst 14 sorbische Siedlungen (heute noch 7). Die Siedlungen bestanden aus 5 bis etwa 10 einfachen Hütten, aus Lehm, Reisig oder Stroh.
Im 9. Jahrhundert stand das Gebiet unter Oberherrschaft eines thüringer Geschlechts. Durch einen eingefädelten Justizmord an dem Besitzer (Graf Gero), fiel das Gebiet an Otto II. und stand damit unter der Oberherrschaft des Erzbistums. Die Erzbischöfe belehnten viele Teile der Heide an Ministeriale von Klöstern und Ämtern. Während der Reformation gingen Teile (Lintholz um 1539) an den Magistrat der Stadt Halle über. Um 1697 legte Kurfürst Friedrich III. eine Fasanerie am Südrand der Heide bei Nietleben an. Die Heide war in jener Zeit gefährlich und allerlei Raubgesindel machte sich breit. Studenten hielten Mensuren und Duelle ab (Heilige Hallen am Herthateich).
Anfang des 19. Jahhunderts entwickelten Kaffeegarten(Schrigs Garten, später Hubertus, das Heideschlößchen, der Pfälzer Schützenhof u.a.) und der Wald wurde von immer mehr Spaziergängern entdeckt. Mehrere Vereine zum Wohle der Heide wurden gegründet (Kolkgesellschaft, Heideverein des Juweliers Tittel). Seit 1929 war dann die Heide im Besitz der Stadt Halle.
1908 wurde der Heideweg angelegt, 1909 wurde der Dölauer Weg betoniert, der vormals nur ein beschwerlicher Sandweg war. 1912 wurde durch den Wald ein Reitweg angelegt. Besondere Sehenswürdigkeiten sind die Steingräber, der Kolkturm, derHeidefriedhof und 10 hohe Sagengestalten der Heide, die von einem russichen Künstler aufgestellt wurden.