Wörmlitz

Wörmlitz ist erstmals um das Jahr 1121 als Wurmelice greifbar. Auch hier hat die Ortsnamenforschung bisher kein überzeugendes Ergebnis gebracht, konstruiert eine umfangreiche Verformung des Ortsnamens. 1184 ist erstmals ein zweites Dorf Wörmlitz belegt, so dass in minor und maior Wermelitz unterschieden wird. Dieses Klein-Wörmlitz (urkundlich auch parvo Wrmeliz) scheint einen schweren Stand gehabt zu haben, wird mehrfach als Wüstung angedeutet, so dass Erich Neuß annimmt, dass es schon vor 1371 wüst fiel, doch scheint es auch weiterhin bestanden zu haben, denn es soll erst 1636 endgültig zerstört worden sein, so dass es nicht wieder aufgebaut wurde. Es befand sich im Bereich der heutigen Angerstraße. Wichtig war der weiße Wörmlitzer Sandstein, aus dem im Mittelalter öffentliche und private Gebäude in Halle errichtet wurden, und der als Wormenitzer ein fester Begriff wurde.

Wörmlitz behielt weitgehend sein dörfliches Aussehen mit Gehöften entlang der Straßen, doch entstand im 19. Jahrhundert in der Saaleaue die zehnbogige Eisenbahnbrücke Wörmlitz der Strecke Halle-Kassel über die Saale mit dem Bahndamm. Der wuchtige Westturm der Kirche St. Petrus stammt ebenfalls aus dem zwölften Jahrhundert.

St. Petrus Wörmlitz, Westquerturm

Kirche St. Petrus in Wörmlitz (Halle/Saale), Westquerturm von Westen
(Foto: Jwaller, Wikipedia)