Das Restaurant „Bratwurstglöckle“ öffnete am 10. April im Haus „Alte Promenade“.
Das Bratwurstglöckle befand sich auf historischem Boden in der Jägergasse 1. Der Vorgänger waren Residenz- und Verwaltungsräume des Dominikanerklosters, bis 1830 die Universität das Gelände übernahm und Hörsäle einrichtete. 1906 ließ ein neuer Besitzer die Gebäude einreißen und im neuen Haupthaus die Gaststätte „Bratwurstglöckle“ einrichten. 1909 hieß die Gaststätte „Zum Oberpollinger“, dass seinen Gästen eine Vielzahl von Unterhaltungen bot. Die Fleischerei leitete ein bayerischer Metzger, sodass Bratwurst (aber auch Weißwurst, Knackwurst usw.) nach bayerischer Art auf dem Speiseplan stand. Originell war das Palmenhaus in der Gaststätte. Später entstanden hier Damenkapellen und es war das Zentrum des „Münchener Oktoberfestes“ (ab 1905). Hier gastierte 1907 der berühmte Kabarettist Karl Valentin für vier Monate mit seinem lebenden Orchestrion. Weitere Künstler ab 1912 sorgten für einen Zulauf der hallenser. 1925 wurde das „Bratwurstglöckle“ umgestaltet und nannte sich fortan „Concert- und Speisehaus Riebeckbräu“. 1924 wurde es „Kochs Künstlerspiele“ genannt und war eine Kleinbühne Halles. Mit der Machtübernahme der Nazis 1933 wurde das Kabarett geschlossen und bald danach ein Spezialausschank der Dortmunder Unionbiere mit dem Namen „Laterne“. Nach dem II. Weltkrieg wurde die Gaststätte der „Unionsbräu“. 1961 wurde er Waschstützpunkt. 1967 war es das Kulturhaus der HO-Industriewaren und schlussendlich 1975 die Jugendtanzgaststätte „Melodie“.