Im Wittekindtal gab es eine Salzquelle, die uralt schien. Sie gehörte zum Kloster Neuwerk seit 1116. Der Brunnen war vierseitig, ca. 8 Fuß Seitenlänge (2,40 m) und 40 Fuß tief (12 m) tief in purem Felsgestein. Im 13. Jahrhundert wurde der Brunnen zugespundet, weil er unergiebig war. Erst 1705 wurde der Brunnen durch Zufall wiederentdeckt und ausgegraben. 1711 wurde der Brunnen aufgrund der teuren Sole wieder zugespundet und zugeschüttet. 1846 wurde der Brunnen zum zweiten Mal wiederentdeckt und als Trink- und Heilquelle dann für das Wittekindbad genutzt.
Zu den bekannten Gästen des Solbades gehörte auch Friedrich Nietzsche, der hier im Jahr 1868 kurte.
1909 erwarb die Stadt das Solbad. Stadtbaurat Jost, der schon für den Bau der Bad Nauheimer Kuranlagen verantwortlich war, entwarf ein neues Badehaus in spätbarockem Stil, den Verwaltungsbau, Musikpavillion und die Kolonnaden. Den Namen erhielt das Bad von Wittekind II., dem Sohn des Sachsenkönigs der gegen die Wenden kämpfte und 825 verstarb. Wittekind soll Garf von Wettin gewesen sein, dem die Landschaft um die Quelle einst gehörte. 1909 kaufte die Stadt das Wittekindareal samt Zoologischen Garten auf. 1977 wurde das Bad geschlossen, wobei Teile noch bis 1992 genutzt wurden. Nach längerem Leerstand wurden die Gebäude von 2012 bis Oktober 2017 saniert. Neben einem Neubau, der Villa Kurallee, entstanden Wohnungen im ehemaligen Gesellschaftshaus, im Logierhaus sowie im Verwalterhaus. Das Badehaus dient mit verschiedenen Therapieeinrichtungen als Gesundheitszentrum. In den Kolonnaden, die aus statischen Gründen abgetragen und neu aufgebaut werden mussten, fand die Kita der Evangelischen Bartholomäusgemeinde ihr neues Domizil.
Im Mittelpunkt der halbkreisförmigen Anlage wurde der Brunnenzwinger mit dem Solebrunnen angelegt. Die Ausstattung der Innenräume übernahm Gustav Weidanz, der zu dieser Zeit an der Kunstgewerbeschule Burg Giebichenstein lehrte.
Am 18.09.1857 hielt hier König Friedrich Wilhelm IV. eine Rede, bei der er plötzlich das Gedächtnis verlor und die Rede abbrechen musste. Er musste infolge des Schlaganfalls schwer krank nach Berlin zurückgebracht werden. Davon erholte er sich nicht mehr und strab nach mehreren weiteren Schlaganfällen 1861.