Das Rannische Tor stand an der Ecke der Einmündung der Rannischen Straße in den Franckeplatz. 1461 stürzte der erste errichtete Bau in wesentlichen Teilen ein. Beim Bau scheint das Marientor aus Naumburg Pate gestanden zu haben. Das Tor war früher der südliche Zugang der alten Salz- und Handelsstraße (Salzkärrnerstraße). Vermutlich wurde es im 12. Jahrhundert gebaut.
In der Rannischen Straße Nr. 15 stand im Mittelalter eine Ausspanne, die in den Geschichten der Salzmagd und dem Salzkaufmann eine Rolle spielt. („Der Salzkaufmann und die Salzmagd“, MSW-Welten Verlag). 1823 wurde es abgerissen. Danach wurde der Platz Franckeplatz genannt. Auf ihm solte das Denkmal Franckes ursprünglich stehen. Man stellte es aber in den Franckischen Stiftungen letztendlich auf.
Das Rannische Tor war der Anfang des von den Halloren übernommen Verteidigungsabschnitts bis zum Klaustor. Das weitere Stück nach Norden bis zur Neumühle übernahmen die Leineweber. Zwischen Neumühle und Ulrichstor wachten die Bierleute.
Caspar Querhammer, der die halleschen Wehrbauten begutachtete, bemängelte den „liederlichen“ Bau der erhebliche wehrtechnische Fehler enthielt.
1 – Torturm
2 – zweite Mauer, dahinter zur Stadt ein 40 m breiter und 10 m tiefer Graben.
3 – Holzbrücke zum Tor mit Fallgitter
4 – Kanonenberg für Große Büchsen mit weitem Schussfeld
5 – halbrunder Turm zur Absicherung der Brücke
(Quelle: Rannische Wehranlagen, H. Beyer)