Jenseits des Rannischen Platzes waren einst Felder, Kirschgärten und Weinberge.
Schon in jener Zeit entstanden hier 3 Wege. Der erste in Richtung Burgliebenau der alte Handelsweg (Liebenauer Straße), der mittlere in Richtung Merseburg (Beesener Straße) und der letzte in Richtung Böllberger Weg (Wörmlitzer Straße). Im Mittelalter weideten hier die Schafsherden des Klosters, später die Schweine der Stärkefabrikanten.
Schultze-Galléra nennt als Beispiel:
Nach dem 40-jährigen Krieg trieben die Glauchaer 400 bis 500 Schafe und 500 bis 600 Schweine auf die Weiden.
Bis ins 19. Jahrhundert waren auf dem Platz und seiner Umgebung nur Tongruben, ein Teich und schmucklose Gartenhäuser. Der Teich wurde 1868 zugefüllt.
Die Bautätigkeit am Platz begann nach 1870/1871.
Zuerst entstanden die Vereinsstraßen, danach wurden die Torstraße, Wörmlitzer Straße, Beesener Straße Liebenauer Straße und die Lindenstraße (Willy-Brandt-Straße) angelegt und bebaut.
Anfang des 20. Jahrhunderts verliefen hier zwei Straßenbahnlinien. Seit 1889 endete hier die Straßenbahnlinie Steinweg. Die Linie Bahnhof-Böllberg überquerte den Platz.
1890 war die Ecke Steinweg und Lindenstraße (Willy-Brandt-Straße) noch nicht bebaut. Hier waren noch Gärten. Ein Jahr später zeigt der Stadtplan keine Gärten mehr.
Die Betramstraße wurde als letzte Straße dem Platz hinzugefügt. Diese war 1899 noch in Planung.
1915 fahren die Straßenbahnen noch immer durch folgende Straßen: Torstraße, Steinweg und Lindenstraße (Willy-Brandt-Straße).
1927 wird nun auch die Beesener Straße von Straßenbahnen befahren.
Im Stadtplan von 1942 ist eine Autobuslinie, beginnend am Rannischen Platz, durch die Wörmlitzer Straße eingezeichnet. Dieser fuhr bis zur Diesterwegschule und zurück.
Der Stadtplan vom Anfang der 1970er-Jahre zeigt eine Omnibuslinie durch die Philipp-Müller-Straße (Willy-Brandt-Straße) führend, weiter durch die Wörmlitzer Straße. Und Straßenbahnlinien im Steinweg, Torstraße und Beesener Straße.
An der Ecke Torstraße und Wörmlitzer Straße ist in diesem Stadtplan ein Öffentlicher Fernsprechapparat verzeichnet. Auch der Taxihalteplatz ist bereits verzeichnet.
Im Stadtplan der 1980er-Jahre fährt der Bus nur noch bis Rannischen Platz.
Rannischer Platz
(Postkarte)