Münzen gab es im Mittelalter sehr viele. Ihre Bedeutung war von Land zu Land und oft genug auch von Stadt zu Stadt recht unterschiedlich. Wichtig war ihr Silberwert und ihr Goldwert bei höherwertigen Münzen. Eine Umrechnung in Euro gestaltet sich sehr schwierig, da man nur den Silbergehalt der Münzen zugrundelegen kann. Selbst dann ist ein Vergleich nur sehr schwierig, da die Kaufkraft im Mittelalter den Wert oft genug überstieg. Hinzu kommt, dass man dann natürlich auch die Preise und den Verdienst der einzelnen Gewerke hinzuzählen muss.
Unsere Wertvorstellungen können wir nur schlecht zugrunde legen. So kennen wir noch Begriffe wie Pfennig oder Groschen, die aber mit dem Geldwert im Mittelalter rein gar nichts zu tun haben. Im 13. Jahrhundert bekam man für einen Pfennig (Penning). Das entsprach einer Kaufkraft von ca. 30 €, bei 1,1 – 1,6 g Silber (nach heutigem Wert ca. 1,40 €).
240 Pfennig waren eine Mark und 360 Pfennig waren ein Taler.
So ist unter den Zimmerleuten, Steinmetzen, Dachdeckern und Maurern als täglicher Lohn 1328 für einen Meister ein Lohn von 22 Hellern (Sommer) oder 18 Hellern (Winter) überliefert. Ein Geselle dagegen verdient im Sommer 16 Heller und im Winter 14 Heller. Ein Handlanger wird mit 10 Hellern im Sommer und 8 Hellern im Winter bezahlt. Zudem konnte ein Bauherr einem Meister 2 und den anderen Handwerkern unterhalb des Meisterstandes 1 Heller Badegeld zahlen.
1 Heller entsprach einem halben Pfennig.
Münzen
(Fotos und Eigentümer: Bernd Bieler)
Die Münze ist ein Heller aus Hall in Schwäbisch Hall. Sie ist 1,85 cm im Durchmesser und besteht aus 0,46 g Silber. Das entspricht nach heutigem Silberwert ca. 0,35 Euro (Kaufkraft 1 €) Sie zeigt auf der Vorderseite das Tatzenkreuz (Kreuz der Kreuzritter) und auf der Rückseite eine Hand, zum Gruß erhoben.
Die Münze ist ein Groschen (Jahrgang 1651).
Sie stammt aus Brandenburg Preußen und ist 2,2 cm im Durchmesser. Der Silbergehalt ist 1,63 g. Das entspricht nach heutigem Silberwert ca. 1,14 € Die Kaufkraft lag bei ca. 4 €. Sie zeigt auf der Vorderseite Friedrich Wilhelm und auf der Rückseite einen Zepter.
Sogenannter Breiter Groschen, auch Kreuzgroschen, der in der Zeit Friedrich II. (+ 1349) bis Friedrich den Strengen (+ 1381) genutzt wurde. Er hatte einen Durchmesser von 2,97 cm und einen Silberwert von 3,02 g. Damit hatte er einen heutigen Silberwert von 2,11 € mit einer Kaufkraft von ca. 6 €.