Zu den ältesten Heiligtümern gehört die Kapelle „St. Nikolai“. Sie wird zwischen der Großen und Kleinen Klausstraße vermutet (Schultze-Galléra vermutete sie bei der Kleinen Klausstr. Nr. 8) und 1121 dem Kloster Neuwerk unterstellt. 1445 wurde die Kapelle durch einen Brand in Mitleidenschaft gezogen. Sie wurde notdürftig repariert, 1569 auf Veranlassung des Rates niedergerissen und diente dem Klaustor als Material.
Die Kapelle bekam von Papst Gregor IX. eine Reliquie geschenkt. Es war die in einem silbernen und goldenen Kästchen enthaltene Geißel, mit der der Heilige Nikolaus in Myra die Götzendiener aus dem Tempel trieb.
Aus dem Erlös der Soleeinnahmen wurden die gewaltigen Nikolauslichter hergestellt. Das Licht wurde in der Wage gefertigt und am Nikolausabend mit Pauken und Pfeifen in die Kapelle getragen. Die Reformation stellte den Brauch ein.