Festkleid

Das berühmte Festkleid der Halloren ist an die Mode aus dem 18. Jahrhundert angelehnt. Es entstand in Zeiten, in denen es zwar den Salzwirkern gut ging, jedoch die Wirtschaftslage sehr unsicher war (Inflationen). So legten die Salzwirker, nicht wie heute in Aktien, sondern in gutes Tuch und Schmuck, an.

Diese friederizianische Kleidung erregte, als sie eingeführt wurde, beim halleschen Adel öffentliches Ärgernis. Man beschwerte sich bei den Landesherren, dass der gemeine Mann nicht wie ein Adliger gekleidet sein dürfe. Um Streitigkeiten nicht weiter aufkommen zu lassen, wurde den Salzwirkern ein königliches Privileg durch Friedrich dem Großen verliehen, wie sie ihr Festkleid zu tragen haben. Es gibt viele Unterschiede zu der Anzugsordnung der höheren Gesellschaft aus jener Zeit.

So zum Beispiel haben die Halloren ihren Latz in der Hose und tragen unter ihrem Pelz auch im Winter kurzärmlige Hemden. Auch kann der Pelz der Halloren nicht zugeknöpft werden.

Als Besonderheit der barocken Kleidung der Halloren gelten die 18 silbernen Kugelknöpfe.

Zu diesen Knöpfen des Festkleids der Halloren gibt es eine Legende:
„Nixen aus der Saale hätten schwarze Mohnköpfe und Gewürznelken, die sich als Geschenk zu einer Taufe in einem Kästchen befanden, in Silberknöpfe verwandelt“.

Die Knöpfe seien wirklich etwas Besonderes, und jeder Hallore vererbe sie seinem Sohn. Diese Kugelknöpfe sind auch der Ursprung für die Hallorenkugeln aus Schokolade, eine hallesche Spezialität.

Postkarte ca. 1920