Dom

Die Kirche war ursprünglich eine vom Bettelorden der Dominikaner 1271 gegründete und um 1330 vollendete Klosterkirche mit dem Patrozinium Sankt Paul zum heiligen Kreuz. Ihren Regeln gemäß verzichteten die Mönche bei ihrer schlichten, dreischiffigen Hallenkirche auf Turm und Querhaus.

Eigentlich ist der hallesche Dom gar kein Dom, da Halle nie Sitz eines Erzbistums war.

Dom zu Halle
Zeichnung: Beatrix Thieme

Erzbischof Albrecht baute 1520 ein ehemaliges Dominikanerkloster zu einer Stiftskirche (Dom genannt) um und wollte dort begraben werden. Den Dom weihte man dem Heiligen Moritz, der Maria Magdalena und dem Goldenen Schweißtuch.

Im Mittelalter war die Kirche dem „Heiligen Kreuz“ geweiht und hieß „St. Paul zum Heiligen Kreuz“, wobei der Haupteingang im Norden lag.  Die Kirche war um ein Drittel kleiner. Das Dach war bis auf einen kleinen Reiter turmlos.

Der Dom sollte auch einen Glockenturm bekommen. Man baute einen frei stehenden Turm (1536) gegenüber dem Dom, ehemals Betten-Paris, und goss eine große Glocke namens „Susanne“ (Susanna). Die kostete beim Herstellen auch einige Arbeiter den Tod. Doch sie fand Platz im Kloster Neuwerk. Der Turm wurde 1541 wieder abgebrochen.

Die Kirche war überaus reichlich geschmückt. Dort wurde auch das „Hallische Heilthum“ ausgestellt. Kardinal Albrecht musste wegen der reformatorischen Bewegung Luthers am 07.12.1541 Halle verlassen und räumte die Kirche aus.

Danach stand der Dom bis zum 30-jährigen Krieg wohl 100 Jahre völlig leer. Auf Anweisung Gustav Adolfs wurden im Dom 1631 die gefallenen Offiziere aus der Schlacht bei Breitenfels begraben. Am 30.06.1630 peitschte man den Altar und die Kanzel mit Ruten, da sie einst lutherische Ketzer benutzten. Die Kirche wurde wieder katholisch.

Im 18. Jahrhundert und 1907 gestaltete man den Innenraum um.  Der Schaualtar stammt aus dem 17. Jahrhundert, die Orgel von 1851, gefertigt in einer halleschen Werkstatt.