HaIle verdankt seine Gründung wahrscheinlich den Sorben oder Wenden, welche etwa um das 6. Jahrhundert zuerst die hiesigen reichen Solequellen bearbeiteten. In „Dobrebora“ (Gut Wald) bei Halle (nach Schultze-Galléra auch Dobregora oder Thobragora) hatten die Wenden einst ihre kleine Siedlung, mit Hütten aus Holz und Stroh, genannt. Insofern könnte diese Siedlung der Vorläufer von Halle sein. In einer Urkunde von 952 von Otto I. wird nicht nur Tarata (Trotha) genannt, sondern auch „Nova Urbs et Thobragora“. Wahrscheinlich ist, dass sich Halle vielleicht aus zerstreuten Anwesen oder Dörflein bildete, wobei Giebichenstein sich zuerst als Kern oder Führungsburg herausbildete.
Bis im Jahre 735 der fränkische Hausmeier Karl Martell mit seinen Soldaten aufmarschierte, das Christentum zu verbreiten. Mit der Übernahme der Kothen durch Martells Gefolgsleute begann die Geschichte der Salzwirker.
Von Salzbornen und Erbauung der Stadt Halle, 1554
(Abbildung: Ernst Brotuff)
So schreibt auch Caspar Gottschling in seinem Werk „Kurtze Nachricht von der Stadt Halle und absonderlich von der Universität“ (1709)
„Anfänglich mochten dieselben (Salzquellen) dieselben, so zu reden, nicht anders als ein blosser Pfuhl oder stehende See gewesen sein. Wie aber die Hermunduri (Völkergruppe: Hermunduren) den Nutzen davon merckten: so reinigten sie nach und nach denselben und liessen zu bequemeren Gebrauch zwei Brunnen garben, denen sie die Nahmen Gutjahr und Meteriz beylegeten. Ja damit sie mit dem Salz-Wesen desto besser handthieren könten: So baueten sie um diese Gegend nöthige Häuser darzu auf, wiraus endlich ein ganzes Dorf entstand, welches den Namen Dobreboroa oder Dobresole, d. i. gut Brunen oder gut Saltz empfieng.“