Nachdem Kaufleute aus Bremen und Lübeck im Jahre 1190 zu Akkon ein Hospital für Kreuzfahrer eingerichtet hatten, wurde im Jahre 1198 der „Orden der Ritter des Hospitals Sankt Marien der Deutschen in (dem Königreich) Jerusalem“ gestiftet. An der Spitze des Ordens stand der auf Lebenszeit gewählte „Hochmeister“. Ihn unterstützen die fünf „Gebietiger“, welche auf dem jährlich zusammentretenden „Generalkapitel“ bestätigt oder neu gewählt wurden: der „Großkomtur“, der den Ordensbesitz verwaltet; der „Ordensmarschall“, dem die Streitkräfte unterstanden; der „Spitler“, der die Krankenhäuser beaufsichtigte; der „Trapier“, der für die Ausrüstung sorgte; der „Treßler“, der die Finanzen hütete.
Der Deutsche Orden besaß Güter und Ländereien im gesamten Reich, so in Italien, vorwiegend in Apulien, ferner in Burgund und in den Grenzmarken, hauptsächlich aber im damaligen Deutschland von der Küste Flanderns bis zum Peipus-See, von der Eider bis südlich der Alpen. Innerhalb der Ordensprovinzen geboten „Landesmeister“. Eine jede große Ordensburg, „Haus“ genannt, wurde von einem „Komtur“ geleitet, ihm zur Seite stand der „Konvent“, dem wenigstens zwölf Brüder angehörten.
Bild: Wappen der Hochmeister (Wikipedia)
Die Besitzungen, Hauptsitze und Erwerbungen des Deutschen Ordens in Preußen
und der Livländischen Union bis zum Jahre 1410
(Grafik: S. Bollmann, improved symbolism of colours Ulamm), Wikipedia)