Die drei Bierdörfer der hallischen Studenten waren Reideburg, Passendorf und Schlettau. Alle Dörfer waren auf kursächsischen Gebiet. Der Saalekreis hingegen war eine preußische Enklave.
Beliebt war sie wegen dem billigen merseburger Bier und anderen Annehmlichkeiten, insbesondere wegen dem Glücksspiel, das hier nicht verboten war. Auch waren in Halle Komödianten strengstens verboten. Es fanden Kommers (Umtrunk) und Mensur (regulierter Fechtkampf) statt. In Reideburg war vorallem der Goldene Löwe bekannt. Dort ging die Grenze mitten durch das Gastzimmer. In Passendorf gab es die Oberschenke bei den drei Lilien, wo man stark dem Glücksspiel frönte. Hier residierten auch Schauspieler und stellten ihre Stücke dar. Die Studenten aus Halle verkleideten sich als Bauern, sogar als Mädchen, Fleischer, Perückenmacher um diese frivolen Stücke zu sehen. Ansonsten gab es hohe Strafen für den Besuch. In Schlettau war es der Gasthof „Zum weißen Schwan“.
(Quelle: Halle im Rokoko, Dr. Siegmar Baron von Schultze-Gallera, Verlag Wilhelm Hendrichs)