Weihnachtsfest (Salzwirkerbrauch)

Das Weihnachtsfest wurde (und wird) wie jedes christliche Weihnachtsfest begangen; einzige Besonderheit: Die Stube schmückte ein „Salzkronleuchter”. Dieser Brauch lebte bis ins 19.Jahrhundert, als die Fichte (Weihnachtsbaum) ihn dann ablöste.

Alle Jahre wieder musste ein solcher Salzkronleuchter gebaut werden, denn einmalig fertiggestellt, hält er nur wenige Wochen. Wer ihn rechtzeitig aufhängen wollte, begann bereits 4 Wochen vor dem Fest mit der Arbeit.

Zuerst zogen die Hallorenkinder nach den Weinbergen an der Saale (heute Reilsberg), um dort Weiden zu schneiden. Nachdem das Mark herausgeschnitten war, wurde die Weide auf eine Krone gezogen. Blumentöpfchen, Vögel und vieles mehr dienten zur Verzierung. Schließlich wurden noch Kerzenhalter, Ketten und ein geflochtenes Netz angebracht. Jetzt musste die nunmehr 80 bis 90 cm große Konstruktion über die Sole gehängt werden, der Auftrag der einzelnen Salzschichten erfolgte durch Bespritzen mit Sole. Das Ergebnis all der Arbeit betrachteten die Halloren natürlich mit einer großen Portion Stolz.

„So e sälmerjemachter und mit Salz beschitter is uns viel lieber wie’n joldner, nich war Großvater? Da missen sich die Reichen doch verstecken. Ohne Salzkronleuchter is bei uns ken Weihnachten und ich jäw den vom Taler nich her!” So lauteten einst die Worte eines kleinen Hallorenjungen.

(Zitat „Hallorum Hallensis“, Robert Moritz)