Der Vorläufer des „Waldkaters“wurde am 20. Juni 1848 von Franz Eduard Alwin Schurig gemeinsam mit seinem Vater, Karl Gottlieb Schurig errichtet. Es handelte sich dabei um eine einfache Strohhütte und nannte sich „Schurig’s Schenkbude“. Gäste waren die 1848 gegründete Bürgerwehr, die Schießübungen in der Heide abhielt., sowie Spaziergänger und Studenten.
1852 entstand ein kleines Holzhaus mit Innenraum für Gäste, einer Kegelbahn und Sitzmöglichkeiten im Freien. 1853 wurde das Lokal „Waldkater“ genannt. Zu dieser Zeit gab es noch frei lbenede Wildkatzen in der Dölauer Heide.
In der Nacht vom 28. zum 29. Juni 1877 brach im Waldkater ein Feuer aus und vernichtete völlig das Lokal.
1877/78 entstand daraufhin ein Fachwerkhaus mit einem Zimmer für Fuhrleute und Soldaten und einem Zimmer für Stammgäste und Spaziergänger. Franz Schurig wohnte nebst Frau über den beiden Zimmern. Der Waldkater wurde sehr beliebt. An manchen Festtagen wurden bis zu 1 000 Pfannkuchen in siedendem Fett gebacken werden.
1897 erfolgte die Erweiterung und es entstand ein Gästegarten für 3000 Gäste. Obwohl ab 1890 in der Heide neue Gaststätten entstanden, wie der Pfälzer Schützenhof (1897), Leistners Waldhaus (1896/97) und die Obstweinschänke (1902), war der Waldkater das beliebteste Lokal.
1901/02 baute Franz Schurig d. J. erneut den Waldkater um. 1910 entstand die Veranda mit Cafe und eigener Konditorei. 1906 verstarb Franz Schurig d. J. Seine Frau erwarb 1909 das Grundstück von der Stadt Halle.
Im I. Weltkrieg kam es zu einem Rückgang der Besucherzahlen. Doch ab 1918 gelang es Schurig durch verschiedene Maßnahmen wieder die Zahlen zu erhöhen. Ab 1922 gab es Konzerte und Tanzabende und von 1926 – 1935 gab es sogar eine eigene Kapelle.
Obwohl 1927 in der Nähe ein Straßenbahnanschluß war, kam es durch den II. Weltkrieg zu einem erneuten Besucherrückgang. 1948 wurde der große Saal Unterrichtsraum der Kröllwitzschule. In den fünfziger Jahren bis 1989 wurde der Saal als Lagerhalle der „HO Obst und Gemüse“ genutzt, die anderen Räume dienten weiterhin der gastronomischen Nutzung. Ab 1955 beherbergte der Waldkater das Heidemuseum.
Zwischen Herbst 1968 und Februar 1969 fanden Renovierungsarbeiten statt durch Ehepaar Dieter und Karin Schurig in der vierten Generation statt. Im Jahr 1992 verkaufte Dieter Schurig den Waldkater an einen Bauunternehmer, der einen neuen Betreiber einsetzte. Dieser installierte dort eine Nobel Diskothek („Phantasia“), die aber 1997 wieder schloss.
2000 wurde die Gaststätte von der Waldkater GmbH und Co. KG betrieben, welche auch die Diskothek Phantasie um Ü30 Abende anzubieten.
Waldkater (19. Jahrhundert?)
(Foto unbekannt)
(Quelle: https://www.waldkater.eu/geschichte/