Plattenbauten

Der abfällig gebrauchte Begriff zum Beispiel für Halle – Neustadt ist keine Erfindung der DDR. Schon in den 20iger Jahren baute man so in Frankreich. Kein anderer als der Architekt und Stadtplaner Le Corbusier stellte schon 1925 in Paris seine Idee von der Wohneinheit vor, die aber erst nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst 1947 in Marseille, dann 1953 in Ost-Berlin verwirklicht wurde. Vorläufer entstanden in den Jahren 1926 bis 1930 in Berlin-Lichtenberg, heute bekannt als „Splanemann-Siedlung“. Mit der Baukonferenz 1955 in Berlin war es für die DDR beschlossene Sache, den Wohnungsbau komplett auf industrielle Fertigung umzustellen. Für Halle-Neustadt entstand das Plattenwerk, das offiziell VEB Vorfertigung Halle hieß und zum Wohnungsbaukombinat (WBK) Halle gehörte. Von 1965 bis 1990 waren dort bis zu 420 Menschen tätig. Eine Platte als Außenwand hatte einen kalkulatorischen Wert von 2400 Mark.
Platten, die nicht den Qualitätstest bestanden, wurden auch schon mal für ein Eigenheim benutzt.