Auf dem Galgtorvorplatz (heutiger Riebeckplatz) befand sich seit ca. 1100 der Galgen der Stadt, der im Rahmen der Stadtbefestigung hierher verlegt worden war. Auch schon in dieser Zeit war er Verkehrsknotenpunkt, da hier die Leipziger Heerstraße, der Magdeburger Weg, die Reideburger Str. und der Merseburger Weg aufeinandertrafen.
1698 wurde anstelle des hölzernen Galgens ein steinerner Galgen errichtet. Der Galgen stand auf einer kahlen Anhöhe südlich des Platzes, wo sich der ehemalige Garten des zerbombten Apollotheaters befand. Neben dem Galgen gab es den Galgtorteich, der hauptsächlich von Schweinetreibern als Schwemme für Schweine benutzt wurde.
Auf dem Gelände des Riebeckplatzes befand sich als weitere Richtstätte der Rabenstein für kleinere Vergehen. Ursprünglich befand sich ebenfalls die Buß- und Betsäule hier.
Von einem Reisenden wurde der Galgtorvorplatz 1795 als ein wüster Schutt- und Schmutzhaufen mit Unmengen an Schweinekot beschrieben. Er soll von Schweineherden durchwühlt gewesen sein und einen widerlichen Geruch verbreitet haben. Häufig sollen noch Leichenreste an dem Galgen gehangen oder von Raben zerfressen auf dem Rabenstein gelegen haben.