Erzbischof Günther von Schwarzburg

Graf Günther von Schwarzburg (1382 – 1445) wurde mit 21 Jahren 1403 Erzbischof. Da er infolge Geldmangels das Pallium* (es kostete 12.000 Gulden) nicht erhielt, verweigerte die Stadt Halle seine Huldigung. 1404 legte er sein Pallium vor und vereinbarte mit der Stadt, die Privilegien nicht anzutasten. Dafür beanspruchte er Kriegsdienste, wobei die Pfänner (auch Salzjunker genannt) die berittene Truppe darstellt und die Salzwirker das Fußvolk stellten. In seiner 42-jährigen Amtszeit setzte er Halle sehr zu. 1412 belagerte er die Stadt Halle, weil diese seinen Beamten, den Salzgrafen Hans von Hedersleben, verbrennen ließ.

1422 kam es zu weiteren Auseinandersetzungen mit den Städten Halle  und Magdeburg kam. Da Günther mit aller Macht versuchte, deren Privilegien zu beschneiden, kam es auch zum Krieg mit den Städten, die dabei erhebliche Gebiete dem Erzbistum abrangen. Durch seine kriegerischen Handlungen verarmte Günther und musste viele Besitzungen und Gerechtsame** verkaufen. Am 23.03.1445 starb Günther auf dem Giebichenstein. Er wurde im Magdeburger Dom beigesetzt.


*Das Pallium ist ein über dem Messgewand getragenes weißes Band mit sechs schwarzen Kreuzen als päpstliches und erzbischöfliches Insigne.

**Die Gerechtsame ist eine veraltete Bezeichnung für eine Berechtigung, ein Nutzungsrecht, Privileg oder Vorrecht an etwas.