Pferde im Mittelalter

Die bedeutendste Rolle spielte das Pferd wohl in der adligen Gesellschaft des Mittelalters. Die mobile Herrschaftsform bedingte, dass der gesamte Hofstaat einschließlich Damen, an ein Leben im Sattel gewöhnt war. Da Wege und Straßen schlecht ausgebaut waren, wurden Reisewagen und Sänften weniger genutzt. Eine zusätzliche Bedeutung erhielt das Pferd durch die neue Waffentechnik, die den Einsatz des schweren Panzerreiters mit der Lanze als Angriffswaffe ermöglichte: Die Hoch-Zeit des Rittertums ist ohne entsprechende Pferde nicht denkbar. Für die unteren Stände war das Pferd vor allem als Pack-, Saum- und Zugtier von Bedeutung. Ministerialen, Bauernmeister u.ä. waren oft verpflichtet, Pferde für Boten- und Nachrichtendienste zur Verfügung zu stellen.

In Halle waren die großen Ausspannen für die Salzkarrenhändler (Salzgäste) ausgerichtet. So gab es rund um den alten Markt viele Ausspannen, manche waren in der Lage bis 500 Tiere am Tag zu versorgen (nacheinander).

Nach dem Abriss der Kothe im Thal  wurden die Pferde an einem Göpel eingesetzt, eine Maschine, die durch die Pferde im Kreis gedreht wurde und mittels einer Art Holzzahnräder die Solebottiche aus der Tiefe der Erde beförderte. Diese Pferde– oder auch Rossgöpel lösten die Haspler nach Jahrhunderten ab.

 

Nachgebaute Straßen in der Ausstellung „Halle eine Hansestadt“ 2011 in der Saline
(Foto: Michael Waldow, MSW-Welten)