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Scharren

Die Scharren oder Schernen (Verkaufslauben)  waren zu ebener Erde. Es waren entweder einfache Bänke mit kleinen Tischchen, wo die Händler ihre Waren feilboten oder sie hatten auch kleine Verdecke. Sie waren über den gesamten Marktplatz dicht an dicht. Sie gehörten meist nicht den Verkäufern, sondern der Kirche, dem Erzbischof, dem […]Weiterlesen »

Schenke

Im 11. bis 12. Jahrhundert gab es vier wichtige Ämter, die den Landesherren in Halle und Umgebung vertraten. Das waren Burggraf, Schultheiß, Salzgraf und der Schenke. Der Schenke war allein für die Versorgung des Bischofs, seiner Gäste und seines Hofstaates verantwortlich.

Schieferdecker

Der Schieferdecker stieg zum Empfang hochherrschaftlichen Besuchs auf den Turmhelm des Roten Turms und stellte sich auf den Turmknauf mit seinen 246 Stacheln (zur Abwehr böser Geister). Dort gab er entweder Gewehrschüsse ab oder schwenkte eine Fahne. Dazu leerte er noch ein Glas Wein als Willkommensgruß. Anschließend wechselte er Schuhe […]Weiterlesen »

Schlag

Im Mittelalter nannte man eine Zollstelle den Schlag. In Halle war unter anderem die Broihanschenke solch eine Zollstelle.  Broihanschenke (Foto: Christoph Werner, halle-lese.de)

Schlete oder Schließ

Schlete oder Schließ sind Unkosten, die beim Salzsieden entstehen und vom Verschläger berechnet wurde. Dazu gehören: Salzkörbe Schuttfuhrlohn Thalhausgeld Schornsteinsetzer und Trinkgeld Solen – Abgang Mauerziegel für Herd und Ofen Abgang von blechernen Röhren Siedegeräte (Schippen, Schaufeln, Fasswaschen) Eimer, Leitern, Spritzen, Feuerhaken (gehörten zur Pflichtausstattung der Kothe) Holz Neujahrsgeld der […]Weiterlesen »

Schöffen oder Schöppen

Die Beisitzer bei mittelalterlichen Gerichten waren die sogenannten Schöffen (auch Schöppen, vom althochdeutschen scaffin). Der Schöffenstuhl in Halle wird erstmalig 1172 erwähnt. Die Schöffen haben das Urteil gesprochen oder „schöpften“ das Urteil. Die Siegel der Schöffen vom Berg unterschieden sich von den Siegeln der Schöffen vom Thal (unten).

Schöffenbücher

Die Schöffenbücher der Stadt Halle umfassen Schriftstücke von 1266 – 1807. Es sind mehr oder weniger lange Protokolle, des vierzehn-täglichen Schöffengerichts, in denen privatrechtliche Angelegenheiten der Bürger geregelt wurden (Eigentum, Geschäfte, Erbangelegenheiten).

Schöffengericht

Das Schöffengericht (auch Schöffenstuhl) genannt, tagte unter dem Vorsitz des Schultheißen in Halle. Es wurden ab 1266 bis 1807 (Auflösung der Schöffen) 166 Schöffenbücher geschrieben.

Schöffenweistum

Das sogenannte hallische Schöffenweistum von 1235, eine Rechtsmitteilung an die Stadt Neumarkt in Schlesien, lässt ein vollentwickeltes Bürgerrecht in Halle erkennen.

Schön-Ei sammeln

Eine alte hallesche Sitte war auch das „Schön-Ei“ – einsammeln, wobei vorrangig die Kinder von Haus zu Haus zogen. Doch auch viele Berufsgruppen nahmen dieses Geschenkeverteilen als willkommene Lohnaufbesserung, sodass schließlich der Magistrat der Stadt schon vor dem Dreißigjährigen Krieg regelmäßig durch Mandate und Kirchenzettel zur Osterzeit das „Schön-Ei“ verbot.

Schoss

Der Schoss war eine Art Steuer, die im Mittelalter auch erhoben wurde, in Halle besonders für Salz.  Hauptsächlich nach Kriegseinsätzen, die enorme Unkosten verursachten, war dies der Fall.  (Das Wort stammt von „zusammen geschossen“, d.h. gesammelt). Anfangs gab es den Eidschoss, bei dem jeder unter Eid sein Vermögen einschätzen musste. […]Weiterlesen »

Schreileute

Schreileute sind Zeugen in einem Verfahren. So ist im Weistum von 1266 überliefert, dass bei Notzucht 7 Schreileute vorhanden sein müssen, damit die Tat mit dem Scharfrichterschwert bestraft wird. Wenn sie fehlen, kann sich der Beschuldigte durch Eid als „Selbsiebenter“, wie es zu jener Zeit hieß, reinigen.

Schultheiß

Das Wort Schultheiß leitet sich von den deutschen Begriffen Schuld und heischen (fordern) ab. Ursprünglich zog der Schultheiß also Abgaben ein und überwachte die Einhaltung sonstiger Bürgerpflichten. Ihm oblag meist das Richteramt über die niedere Gerichtsbarkeit. Dem gräflichen Gericht wohnte er als zwölfter und vorsitzender Schöffe bei. Der erste Schultheiß […]Weiterlesen »

Schultyp „Erfurt“

Der Schultyp wurde 1969 entwickelt. In Halle-Neustadt wurden sie „atombombensicher gebaut. So waren die Keller mit Beton an die Fensterscheiben anklappbaren Betonelementen versehen. Es befanden sich weiterhin Stahltüren in den Räumen mit Filteranlagen. Ein unterirdischer Verbindungsgang führte ins Freie.

Schützenfeste

Im Bestand des Leipziger Grassi – Museums für Angewandte Kunst gibt es einen  schmalen Reif mit Perlen- und Goldstickerei, der das Wappen der Stadt Halle trägt. Dem Inventar des Museums zufolge wurde er 1601 von einem Leipziger Bürger bei einem Schützenfest in Halle gewonnen. Schützenfeste kleineren Umfangs, in denen, wie […]Weiterlesen »

Schützenhof

Ein Schützenhof war eine Festlichkeit bei der Armbrustschützen ihre Kunstfertigkeit mit dieser Waffe zeigten. Dabei wurde meist auf eine Vogelstange gezielt. Der Schützenhof fand meist zu Pfingsten auf der Pfingstwiese statt. Ein sehr großes und kostspieliger Schützenhof fand 1560 statt. 1601 waren sogar 156 Städte nach Halle eingeladen. Später gingen […]Weiterlesen »

Schützenhof

Schützenhofe waren Festlichkeiten auf der Pfingstwiese, wo man sich einen Wettstreit mit Armbrüsten lieferte. 1601 gab es einen prunkvollen „Schützenhof“, wo 156 Städte eingeladen waren. !666 gab Augustus einen Schützenhof für viele Fürtslichkeiten. Weil Hallische Bürger auf einen Holzhirsch schossen, wollte er diese bestrafen. (Quelle: Topographie oder Häuser und Straßengeschichte […]Weiterlesen »

Schwedentrunk

Der Schwedentrunk war eine während des 30 – jährigen Krieges häufig angewandte Foltermethode, bei der dem Opfer Jauche oder Wasser, oft auch vermischt mit Urin, Kot und Schmutzwasser, über einen Eimer oder Trichter direkt in den Mund eingeflößt wurde.

Schwenkebier

Das Schwenkebier war ein hallisches Bier, das die Salzwirker zur Salzproduktion benutzten. Während des ersten Teils des Sieden, dem „Stören“ oder „Anmachen“, förderten die Salzsieder den Prozess durch Zugabe des Bieres. Dadurch wurde gekörntes Salz gefördert, und verhinderte mehlartiges Salz.

Schwertgroschen

1475 verdiente ein Salzwirker im Thal zu Halle 6 Schwertgroschen in der Woche. 48 Schwertgroschen entsprachen einem Rheinischen Gulden.  Der Rheinische Goldgulden hatte einen Goldgehalt von 3,25 g. Das entspricht nach heutigem Wert etwa 148 € und hatte im Mittelalter eine Kaufkraft von etwa 445 €.  Für sechs Schwertgroschen konnte […]Weiterlesen »