Die Errichtung des märchenhaften Anwesens „Kühler Brunnen“ kostete 20000 Taler, damals eine sagenhafte Summe. Der Name stammt von einem Tiefbrunnen auf dem Areal ab.
Besitzer des mehrgliedrigen Stadtpalastes war Hans von Schönitz (1499-1535), jener Finanzexperte, Kunstexperte und Baumeister, der 1528 in die Dienste von Kardinal Albrecht berufen worden war. Schönitz beschaffte das Geld und führte die Aufsicht über den Bau der neuen Residenz am Domplatz, dabei zweigte er auch entsprechende Gelder für den Bau seiner eigenen Residenz am Kühlen Brunnen ab.
Das alles sei mit Wissen des Kardinals geschehen, denn im Schönitz-Haus sollen auch die Treffen des Kardinals mit seiner Geliebten stattgefunden haben. Bis ins 18. Jahrhundert zeigte man im Obergeschoss des Kühlen Brunnens eine Kammer mit einem hölzernen Bett, in dem er mit seiner Kurtisane übernachtet haben soll.
So steil der Aufstieg Schönitz‘ gewesen sein, so schnell habe der Kardinal ihn auch fallen lassen. Der Unterschlagung beschuldigt, wurde er im Alter von nur 36 Jahren auf dem Galgenberg gehängt.
Das Gebäudeensemble ist „hofseitig, mit einer vorgeglasten Fachwerkgalerie und dem Wendelstein. Die Gasse habe ihren Namen von dem ehemals im Knick in der Mitte der Straße gelegenen Weinausschank „Zum Kühlen Brunnen.“ Schon im Mittelalter habe die schmale Gasse existiert, wurde damals jedoch „Taube Gasse“ genannt, da sie eine Sackgasse war. Heute heißt der Weg „Kühle Gasse“. Anstelle des Stadtpalais befand sich vor dem Bau der „Tittenklapp“.
Kühler Brunnen
(Foto: Michael Waldow Fotografie)