Die Handwerker der Stadt schlossen sich zu sogenannten Innungen (auch Zunft oder Berufsgruppe genannt) zusammen, denen Meister vorstanden, die auch im Rat der Stadt mitwirkten und ihre Interessen vertraten. Ein berüchtigter Meister war Jacob Weißack (Innungsmeister der Schuhmacher) , der die Stadt Halle 1478 an den Erzbischof Ernst verriet. Zunächst erfüllten die Innungen vorwiegend den Zweck gegenseitiger Hilfe, etwa durch gemeinsames Beten für das Heil verstorbener Mitglieder oder durch Unterstützung in Not Geratener. Später vertraten die Zünfte auch ihre jeweiligen wirtschaftlichen Interessen, kontrollierten Rohstoffe und Produktqualität und beherrschten den lokalen Markt: War ein Handwerk in einer Stadt organisiert, durfte niemand außerhalb dieser Zunft ein Handwerk ausüben.
Die ältesten Innungen in Halle waren die Kramer- (Kaufleute und Tuchhändler) und die Schuhmacherinnung. Die Futtererinnung gab es nur in Halle und Erfurt.
Das mittelalterliche Halle
Siegmar Baron von Schultze-Galléra
von links nach rechts:
Reihe
Fleischerinnung
Kramerinnung
Bäckerinnung
- Reihe
Futtererinnung
Schmiedeinnung
Schuhmacherinnung