Der alte Friedhof, der rund um die Marktkirche freigelegt wurde, war einer der spektakulärsten Funde der Archäologen. Die gefundenen Gebeine datierten somit aus jener Zeit, als die Kirchen St. Gertrud und St. Marien noch nicht zur heutigen Marktkirche umgebaut waren. Die meisten Skelette, insgesamt 334, stammen von Beisetzungen, die zwischen dem 14. und 16. Jahrhundert stattfanden. Die Bestimmung von Alter, Geschlecht und Krankheiten lassen vermuten, dass es in Halle des späten Mittelalters einen Männerüberschuss gegeben hat.
Unter anderem ließen wohl auch die Strapazen von Schwangerschaft und Geburt die Frauen eher sterben.
Auffällig, oft festgestellte Frakturen an Oberarmen und Schlüsselbeinen sowie Wirbelverletzungen führen zu der Annahme, dies könne mit der Salzgewinnung in Verbindung stehen. Die Salzbottiche, die die Arbeiter tragen mussten, wogen bis zu zweieinhalb Zentner.
Der Friedhof wurde 1513 geschlossen.