Die Stampfbetonschale des Eselsbrunnens wurde von der Firma Karl Lingesleben 1906 angefertigt. Vorher stand dort ein Zinkkasten. Doch irgendwie fehlt noch die künstlerische Verzierung. Der hallesche Bildhauer Heinrich Keiling (1856 – 1940) gewann einen ausgeschriebenen Wettbewerb und schuf den Eselsbrunnen. Als Modell für den Jungen stand der dreizehnjährige Walter Hoffmann.
Die Brunnenschale stiftete Albert Marticks im Jahre 1910, der ein Möbelgeschäft am Alten Markt hatte. Ursprünglich hatte der Brunnen eine Kugel. 1913 wurde er mit der Bronzeskulptur des Esels eingeweiht.
Die erste Sage ist eine Erweiterung der Sage vom Wappen der Stadt Halle und ihrer Gründung. Danach erlaubte der Bischof den Halloren die Erbauung der Stadt, aber weil das Gedränge sehr groß war, setzte man ihn kurzerhand auf den Esel und streute Rosen vor ihm her.
Die zweite Sage erzählt vom Kaiser, der durch Hochwasser nicht den geplanten Weg nehmen konnte. Ein Bursche mit Esel kam stattdessen und ging über die gestreuten Rosen.
Ein Wandrelief an der Ostwand der Marktkirche mit der Jahreszahl 1583 zeigt einen Rosenzweig schwingenden Treiber hinter einem Esel. Friedrich Hondorff hat dazu 1670 in seinem Buch „Beschreibung des Saltz-Wercks zu Halle in Sachsen“ den Spruch geschrieben: „Die Arbeit und den Nutz, darin zu Hall besteht – Das Saltzwerck zeiget an, der hier auf Rosen geht.“ So zeigt die Figur wohl auch eher einen Knaben, der seinen mit Salzsäcken beladenen Esel vorantreibt. Die Kleidung und die wohlfeine Frisur passt auch wenig zu einem armen Müllerburschen.
Die Salzmagd liest die Sage vom „Der Esel, der auf Rosen geht“
Denkmal „Der Esel, der auf Rosen geht“
(Foto: Michael Waldow, MSW-Welten)