Dreyhaupt, Johann Christoph

Dreyhaupts Vater Christoph ist seit 1686 Kaufmann und Gastwirt „Zum Stern“ in Halle.

1725 wurde Dreyhaupt nach hervorragend bestandenem Examen Advokat und Hoffiskal bei der französischen Kolonie zu Halle und gleichzeitig preußischer Kommissionsrat. Ab 1729 war er Assessor des hallischen Schöppenstuhls, wo er sich hervortat. So wurde er 1731 (als preußischer Regierungs-, Kriegs- und Domänenrat, auch Konsistorialrat im Herzogtum Magdeburg) mit den Ämtern des Salzgrafen, Stadtschultheißen, Seniors des Schöppenstuhls und Bergrichters betraut. 1728 ist Dreyhaupt Pfänner geworden und versuchte ständig, Ausbeute und Ertrag der hallischen Solequellen zu verbessern und zu vergrößern. 1753 wurde ihm für eine salinistische Abhandlung von der Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen die goldene Medaille verliehen.

Dreyhaupt wurde vor allem bekannt als Verfasser eines großen Geschichtswerks, der „Beschreibung des Saal – Creyses“, das 1749/50 in Halle erschien. Er veröffentlichte 1675 Urkunden im Wortlaut, 683 Kurzbiografien bedeutender mitteldeutscher Männer und 196 umfangreiche genealogische Tafeln. Wichtige Abschnitte aus der Geschichte des ehemaligen Erzstiftes Magdeburg und der Stadt Halle hat Dreyhaupt als erster quellenmäßig bearbeitet, darunter die Geschichte der Universität, der Franckeschen Stiftungen, der Gerichte und anderer Behörden und Einrichtungen. Sein Werk, das er auf eigene Kosten drucken ließ, ist noch heute für jeden, der sich mit der Geschichte Mitteldeutschlands beschäftigt, unentbehrlich. Er war Hofpfalzgraf und Mitglied der Leopoldina.

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(Abbildung: Johann Christoph von Dreyhaupt, Frontispiz der Beschreibung des Saalkreises, 1749)