Um 7oo gründeten Wenden das Dorf. Der name hat viele Deutungen. Unter anderem Dorf in einer Niederung oder einem Tal. Zur gründungszeit war hier eine kahle Fläche. Um 1376 wurde das Dorf „Delowe“ das erste mal urkundlich erwähnt, daraus wurde im Laufe der Zeit „Dölau“. Der kleine Ort, der dem halleschen Stadtforst einst seinen Namen gab, war noch vor Generationen für viele Hallenser wegen seiner zahlreichen Gaststätten mit Tanzsaal und Biergarten ein beliebtes Ausflugsziel. Auch bringen viele Hallenser die „Steinerne Jungfrau“ mit dem Ort in Verbindung, ist sie doch der zweitgrößte aufrechtstehende Menhir in Mitteleuropa. Wanderer zwischen Dölauer Heide, Lunzberg und Brachwitzer Alpen an der Saale ahnen sicher, dass die Menschen in der Jungsteinzeit, die diesen damals 8 m hohen Menhir aufrichteten, damit religiöse, wenigstens spirituelle Vorstellungen verbanden.
Es waren flämische Einwanderer, die während der Christianisierung des Gebietes an der Saale bewusst etwas abseits vom slawischen Siedlungskern auf festem Boden zunächst eine Holzkapelle und dann um 1160 eine kleine Steinkapelle errichteten. Dass bereits 50 Jahre später ein Breitwandwestturm angebaut wurde, könnte ein Beleg dafür sein, dass Dölau ein eigenes Pfarrdorf war, bis man im Zuge der Reformation diesen Status verlor und Lettin angegliedert wurde. Offenbar hat diese Steinkirche auch als einziges Gebäude den Dreißigjährigen Krieg überdauert. Sie stand danach jedoch über die nächsten Jahrhunderte als Filialkirche von Lettin abseits (um die heutige Feuerwache) wieder entstehenden Bauernhöfen mit slawischen Ursprung
(Quelle: Kulturfalter, Jörg Wissenbach,
http://halle-doelau.de/)
Die romanische Kirche St. Nikolai et Antonii von Dölau (19. Jahrhundert)
(Zeichnung: Sandy Wohlleben)