Der Rossplatz erhielt erst um 1820 seine Bezeichnung. Seit dieser Zeit hielt man dort die Vieh- und Pferdemärkte ab. Vorher fanden diese Märkte auf der Würfelwiese statt.
Im Mittelalter war der Platz ein einsames Gelände am Dessauer Handelsweg gelegen mit viel Rasen und von Lehmgruben durchschnitten. Lehm wurde in früheren Zeit vielfältig benötigt und so schloss die Stadt Halle einen Vertrag mit dem Amt Giebichenstein. Denn der Platz war bereits außerhalb der Stadtgrenzen.
Genutzt wurde der Platz bis 1816 aber auch als Richtstätte. Hier befand sich das Rad um Verurteilte zu rädern. Auf dem Rasen vor dem Grünen Hof fand am 30. August 1816 die letzte Hinrichtung statt.
Zu Anfang des 19. Jahrhunderts war der spätere Platz von vielen Wegen durchschnitten und mit Rasen bewachsen.
1819 übertrug die Domäne Giebichenstein das Gelände des Rossplatzes in Erbpacht an den Magistrat der Stadt. 1820 im Frühjahr wurde dann der erste Markt abgehalten. Die Stadt erhielt die Genehmigung am 26.10.1819 zwei Märkte im Jahr abzuhalten. Im Jahr 1846 wurden ihr noch zwei weitere Märkte bewilligt.
Die zahlreichen Besuche der Märkte bewirkten schon bald eine Vergrößerung des Rossplatzes. So kaufte die Stadt 1838 ein Gehöft und 19 daneben liegende Kabeln, zog den Mötzlicher Weg ein und pachtete vom Amt Giebichenstein weitere Angerflächen. Der Platz wurde so fast verdoppelt. Die Platzfläche wurde ebenerdig gemacht und im Umkreis mit Bäumen bepflanzt. 1847 wurde der Platz noch einmal umfangreich erweitert.
1858 wurde der Wasserablauf des Platzes verbessert und ein Fußweg an der Friedhofsmauer angelegt.
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