Trödel

Der Trödel gehört mit zu den ältesten Stadtteilen. Sein Name ist in den alten Schöffenbüchern nicht belegt und wird erst später benannt. Anfangs war es nur eine Hohlgasse, der sich zu einem kleinen Platz mit Marktgeschehen erweiterte.
Der Trödel war wie der Schülershof und der Bechershof Wohnraum für Patrizier bzw. Salzjunker (Pfänner). Am Fuße des Trödels befand sich die Kapelle zu den Heiligen Drei Königen.

Am Trödel weisen (bei Grabungen gefundene) Glättknochen und große Mengen an Hornzapfen auf die Anwesenheit der Gerber hin. Im Spätmittelalter waren sie nur noch außerhalb der Stadt geduldet und mussten sich auf der ehemaligen Strohhofinsel ansiedeln. Neben einer günstigen Wasserversorgung, um die Häute in mit Urin, Alaun, Rinden und Fetten gefüllten Holzbottichen zu treten und zu entfetten, war für das Gerberhandwerk die Nähe von Schlachtbetrieben günstig.

1508/09 wurde der Markt erneuert und die Patrizierfamilien zogen dorthin. Der Trödel verkam zu einem Trödel und Tandelmarkt, sodass er seinen Namen bekam. Es siedelten sich hier viele Handwerker an und es gab einige Schenken, wo sich das Volk vergnügte. Heute ist vom alten Trödel nichts mehr übrig. Es entstanden Neubauhäuser.

 

Der Trödel
(Foto: Gottfried Riehm)