Jonas, Justus

Der Theologe Justus Jonas hatte sich um die Einführung und Durchsetzung der Reformation in der Stadt Halle entschieden Verdienste erworben, als Bürger waren ihm Besitz und Ansehen nie gleichgültig gewesen.

5. Juni 1493
in Nordhausen geboren, er hieß mit bürgerlichem Namen eigentlich Jodokus Koch und entstammte einer angesehenen Ratsfamilie, sein Vater Jonas Koch war Bürgermeister von Nordhausen, Justus besuchte die Lateinschule in Nordhausen

1506
bezog er die Erfurter Universität.

1507
bekam er den Bakkalaureus (unterster akademischer Grad).

1510
war er Magister der freien Künste.

1511
begann er sein Rechtsstudium an der Wittenberger Universität und schloss auch dieses mit dem Bakkalaureus ab.

1515
Rückkehr nach Erfurt, Empfang seiner Priesterweihe

1518
wurde er Doktor beider Rechte und erhielt eine Professur.

1519
wurde ihm das Rektorat in Erfurt überreicht.

1521
begleitete er als sehr enger Freund den Reformator Martin Luther zum Reichstag nach Worms und bekannte sich öffentlich als Gründer des deutschen Protestantismus; Juni Siedlung nach Wittenberg und Propst im dortigen Kollegiatstift Allerheiligen, verschrieb sich dort endgültig der Theologischen Fakultät.

14.10.1521
wurde er Doktor der Theologischen Fakultät.

1523-1533
Dekan der Theologischen Fakultät und dreimal Rektor der Wittenberger hohen Schule

Sommer 1527
Umzug mit seiner Familie für 2 Monate zurück nach Nordhausen, weil in Wittenberg die Pest ausgebrochen war.

1536
Beteiligung an der Reformation in Naumburg und 1538 in Zerbst und arbeitete gleichzeitig eine Reihe sächsischer Kirchenordnungen aus

1540
half er auf Luthers Anordnung im Verein mit Melanchthon, Bugenhagen, Kruziger, Aurogallus und Rorarius bei der Revision der deutschen Bibel

1541
auf Veranlassung des sächsischen Kurfürsten wurde er nach Halle (Saale) gesandt und traf am Gründonnerstag (14. April) ein, er wohnte zu-nächst im Hause des Dr. Michael Milde.

Pfingsten 1541
verließ er auf Bitten der halleschen Protestanten die Stadt nicht und wurde mit den Geschäften eines Pfarrers und denen eines Superintendanten beauftragt.

1542
erreichte er die Wiedereröffnung der Moritzkirche, mit einem unterstützende und befürwortenden Schreiben Martin Luthers, am 26. August und hatte seine erste Predigt in der Moritzkirche.

September 1542
entging er um Haaresbreite einem Mordanschlag, am selben Tag starb sein Sohn.

11. Dezember 1542
wird er als ständiger Superintendant und Oberpfarrer in der Marienkirche übernommen, zuvor hatte ihn der Kurfürst auf Vermittlung Luthers aus seinen Ämtern in Wittenberg entlassen

1546
war er als einziger Freund Luthers in seiner Todesstunde anwesend und hielt am Tag nach Luthers Tod, dem 19. Februar 1546 in Eisleben die Leichenpredigt für Martin Luther und wiederholte diese in der Nacht vom 20. zum 21. Februar in der Marienkirche in Halle.

Er predigte mehrfach gegen Herzog Moritz von Sachsen und musste die Stadt Halle während der Belagerung des Herzogs erneut verlassen.

24. April 1547
verließ er Halle, floh nach Hildesheim, wo er an der St. Andreas Kirche eine Stelle als Pfarrer fand. Eine Rückkehr nach Halle wurde verweigert, weil seine Ämter bereits neu vergeben waren.

Nach weiteren Aufenthalten in Coburg und Regensburg übernahm er in Jena die Position eines Superintendanten

9. Oktober 1555
verstarb er in Eisleben.